Kreis Heinsberg Landwirte setzen sich für Schutz der Kiebitze ein

Kreis Heinsberg · Das Frühjahr ist da und mit ihm die Zeit der Kiebitze. Zwar verweilen bei milder Witterung mitunter auch einige Tiere im Winterhalbjahr im Kreis Heinsberg, die meisten Exemplare treffen aber erst ab Februar wieder hier ein.

Kreis Heinsberg: Landwirte setzen sich für Schutz der Kiebitze ein
Foto: Wende (Archiv

Insgesamt schätzen Fachleute die Anzahl der Brutpaare im Kreisgebiet auf rund 600 - mit deutlich sinkender Tendenz. Das teilt der Kreis Heinsberg mit.

Ursprünglich war der Kiebitz der Charaktervogel extensiv genutzter Feuchtwiesen. Doch heute brütet er aufgrund des starken Rückganges solcher Wiesen immer häufiger auf Ackerflächen. Er kommt in Nordrhein-Westfalen vornehmlich im Münsterland und am unteren Niederrhein sowie in den Bördegebieten der Rheinischen Bucht vor. Im Bergland fehlt er weitgehend.

Im Kreis Heinsberg nutzt er vor allem Mais-, Rüben- und Kartoffeläcker. Ein großes Potenzial, ist das Kreisgebiet doch von unzähligen solcher Ackerflächen geprägt. Und dennoch, die vergangenen Jahre zeigen deutliche Bestandsrückgänge auch im Kreis Heinsberg.

Der Kreis Heinsberg und die Kreisstelle Heinsberg der Landwirtschaftskammer NRW schließen sich deshalb einem Aufruf der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes an, sich für den Kiebitzschutz einzusetzen und so ein Signal für Artenschutz und Biodiversität aus der Landwirtschaft heraus zu setzen.

Der Kiebitz mag im Gegensatz zu den meisten Vogelarten keine Bäume und Sträucher, sondern bevorzugt gehölzfreies Offenland. Auch die unmittelbare Nähe von Straßen meidet er. Stehen geeignete Maisanbauflächen zur Verfügung und im Umfeld kommt der Kiebitz vor, können Landwirte für einen Bearbeitungsverzicht bis mindestens zum 10. Mai eine Prämie von 280 Euro pro Hektar erhalten. Bewilligungsbehörde ist die Bezirksregierung Köln. Wer sich dem Kiebitzschutz über mehrere Jahre verpflichten möchte, kann am Vertragsnaturschutz teilnehmen. Weitere Auskünfte sowie Anträge können über die Untere Landwirtschaftsbehörde des Kreises Heinsberg bezogen werden (Telefonnummer 02452 136122 oder 136154) oder bei der Kreisstelle der Landwirtschaftskammer NRW in Viersen (Telefonnummer 02162 37060).

(RP)
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