Wegberg Kein Interesse mehr an Klinik

Wegberg · Die Gangelter Einrichtungen Maria Hilf galten bislang als möglicher Übernahmekandidat für die Klinik Wegberg. Jetzt zog die Maria Hilf NRW gGmbH ihr Konzept zurück. "Wir haben den Rat über diese Entscheidung informiert", bestätigte gestern Geschäftsführer Dieter Erfurth.

"Der Wegberger Rat glaubt immer noch, einen Goldschatz meistbietend versteigern zu können", sagte Erfurth. In Wahrheit jedoch handele es sich bei der Entwicklung von Zukunftsperspektiven am Krankenhausstandort Wegberg um den Versuch, eine Traditionseinrichtung und viele Arbeitsplätze erhalten zu können. "Diesen Paradigmenwechsel", so Erfurth, "haben die Ratsleute noch nicht bewältigt."

Ein Engagement der Gangelter Einrichtungen im Wegberger Krankenhaus sei nur "als gemeinsame Kraftanstrengung und dem gleichzeitigen Zudrücken aller Augen" vorstellbar gewesen. Die Situation sei "sehr, sehr verfahren" und die Rechtslage "außerordentlich kompliziert". Dafür, dass der Rat rechtliche Beratung einfordert, habe er zwar Verständnis, sagte der Geschäftsführer. "Aber warum ist das nicht schon längst geschehen?"

Die zukünftigen Strukturen am Krankenhausstandort Wegberg sind am Dienstag, 15. April, im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses erneut Thema. Bis dahin dürfte auch die erste Stellungnahme der Bonner Fachanwaltskanzlei vorliegen.

Der Rat hatte die Verwaltung im nichtöffentlichen Teil der Sondersitzung Anfang März beauftragt, die Bonner Kanzlei mit der Beratung im Zusammenhang möglicher Umstrukturierungen am Wegberger Krankenhaus zu beauftragen. Die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung wies der Rat zurück. Diese sah vor, die Grund- und Regelversorgung im Wegberger Krankenhaus zu beenden und stattdessen grünes Licht für die Errichtung eines Altenhilfezentrums an diesem Standort zu geben.

(RP)
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