Kreis Heinsberg Jetzt stehen Asylbewerber Schlange am Kreishaus

Kreis Heinsberg · Fahrten von 1400 Flüchtlingen zur Registrierung in Mönchengladbach werden in diesen Tagen abgeschlossen.

Busfahrten organisieren für rund 1400 Flüchtlinge im Kreisgebiet Heinsberg, damit sie zentral in Mönchengladbach registriert werden können - diese Mammutaufgabe kam Mitte Juli "von jetzt auf gleich" auf den Kreis und seine zehn Kommunen zu. Und die Herausforderung wurde in anderthalb Wochen gut bewältigt, erklärte Kreis-Pressesprecher Ulrich Hollwitz auf Nachfrage. Heute Nachmittag startet die letzte Fahrt.

Die bereits in Gemeinden untergebrachten, aber bis dahin noch nicht erfassten Flüchtlinge mussten auf Anweisung der Bezirksregierung Arnsberg zu der zentralen Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Mönchengladbach gebracht werden. Die ersten Fahrten gingen am 17. Juli zum BAMF-Zuführungszentrum, ein bis zwei Tage sollte das Verfahren jeweils dauern. Übernachtung und Verpflegung stellte die Landeseinrichtung sicher. Über einen Bus-Pool des Landes - meist Linienbusse - konnte der Kreis die Fahrten organisieren, nur einmal musste man auf einen privaten Anbieter zurückgreifen. Und den Sozialamtsmitarbeitern der Städte und Gemeinden oblag die Aufgabe, die Flüchtlinge zu den jeweiligen Abfahrtsorten zu bestellen.

Gesammelt wurde kreuz und quer durch das Kreisgebiet zwischen Gangelt und Erkelenz nach Sprachen, damit in Mönchengladbach gleich die passenden Dolmetscher bereit stehen konnten. Neben Arabisch sind es mindestens 14 andere Sprachen, in denen das Verfahren erklärt werden muss.

"Das BAMF macht's gut", zog Hollwitz gestern Bilanz. Die Folge: Die Welle geht zurück zum Kreis Heinsberg, vor die Türen des Ausländeramtes. Hier können die Flüchtlinge jetzt ihren Asylantrag stellen. Früh um sieben bilden sich schon Schlangen vor dem Kreishaus. Das eröffnet den hier Zuflucht suchenden Menschen dann endlich viele Möglichkeiten anzukommen, zum Beispiel, Deutsch- und Integrationskurse zu besuchen.

Die Mitarbeiter des Ausländeramtes haben nun trotz Ferienzeit neben ihrem täglichen Dienstgeschäft hunderte Anträge zu bearbeiten und sind am Limit. Aus dem Urlaub wird aber niemand zurückgerufen. "Wir machen, was wir können", sagte der Kreis-Pressesprecher lakonisch. Die Mammutaktion konnte ohne besondere Vorkommnisse reibungslos ablaufen, so Ulrich Hollwitz. "Donnerstag und Freitag sind die Letzten durch. So können wir die Registrierung wie geplant zum Abschluss bringen."

(RP)
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