Hückelhoven Jeder ist ein Gewinner

Hückelhoven · Aufregung und Spannung beim Nachwuchs des Volksmusikerbundes NRW. Die jungen Instrumentalisten wurden beim West-Musikwettbewerb getestet. Dabei geht es nicht nur darum, vorne zu liegen. Beifall gibt's für alle.

 Hilfartherin Ingred Lindt stellte sich mit ihrer Klarinette in der "Anfänger-Stufe" dem Wettbewerb. Die Jury bescheinigte ihr, "mit gutem Erfolg teilgenommen" zu haben.

Hilfartherin Ingred Lindt stellte sich mit ihrer Klarinette in der "Anfänger-Stufe" dem Wettbewerb. Die Jury bescheinigte ihr, "mit gutem Erfolg teilgenommen" zu haben.

Foto: Jürgen Laaser

Wochenlang haben sich die jungen Musikschüler zusammen mit ihren Dozenten auf den West-Musikwettbewerb vorbereitet. Nach der gemeinsamen Stückauswahl ging es ans Einstudieren. Immer wieder wurde zum Instrument gegriffen in der Musikstunde oder allein zu Hause, solange bis jeder Ton saß.

Ein bis zweimal im Jahr findet der West-Musikwettbewerb des Volksmusikerbund NRW, Kreisverband Heinsberg, statt. Diesmal ist der Instrumentalverein Hilfarth anlässlich seines 100-jährigen Bestehens der Ausrichter des Wettbewerbs. In einem gesonderten Raum nutzen die jungen Musiker die letzte Gelegenheit, das Gelernte noch einmal durchzugehen. Simon Schmitz ist der Erste, der auf die Bühne schreitet und auf der Trompete den langen Wettbewerbstag eröffnet. Bei den anderen Kindern macht sich währenddessen das Lampenfieber bemerkbar.

Publikum gibt mächtig Applaus

So auch bei der neunjährigen Ingred Lindt vom Instrumentalverein Hilfarth. Seit einem halben Jahr nimmt sie Klarinettenunterricht und gehört damit in die Kategorie Anfänger. "Sie hatte eben noch ganz kalte Hände", erzählt Karin Knur. Aber: "Spannung gehört dazu." Und aus Erfahrung weiß die Pressesprecherin des IV Hilfarth, dass sie verfliegt, sobald der erste Ton gespielt wird. Tatsächlich ist Ingred, als sie die Bühne betritt, von Aufregung nichts mehr anzumerken. "Hänschen Klein", "Bruder Jakob" und "Alle meine Entchen" spielt die Neunjährige flüssig und ohne hörbaren Fehler. Vom Publikum gibt es mächtig Applaus. Doch gewonnen hat sie damit noch nicht. Denn die Juroren Simone König und Peter Heijnen hören ganz genau hin. Mithilfe der Originalnoten bewerten sie das Gehörte unter anderem nach Intonation, Rhythmik, Technik, Dynamik und Artikulation. Für die Jury ist es ein langer Tag. Über 40 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 18 Jahren nehmen am West-Musikwettbewerb in Hilfarth teil. Eingeteilt werden die Musiker je nach ihren Leistungskategorien. Es gibt Anfänger, eine Unter-, Mittel- und Oberstufe aus denen jeweils die ersten drei Sieger ermittelt werden.

Doch bei dem Musikwettbewerb geht es um viel mehr als nur um das Gewinnen: In einem Gespräch erklären die Juroren jedem Teilnehmer im Beisein des Dozenten, wo er leistungsmäßig steht und geben Tipps zur Verbesserung.

Erneute Spannung am Abend

Um 14 Uhr ist die erste Runde des Wettbewerbs geschafft. Zeit für die Juroren, Teilnehmer und Dozenten, sich in der Cafeteria zu stärken. Kurz vor 20 Uhr wird es dann noch einmal spannend für alle Beteiligten. Denn dann werden die Ergebnisse des West-Musikwettbewerbs und die Gewinner der Pokale verkündet. Ganz egal wie es ausgeht, dazulernen konnte heute jeder was. Nicht zuletzt das Lampenfieber zu überwinden.

(ubg)
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