Erkelenz IHK erklärt: "Brexit" träfe auch unsere Region

Erkelenz · 443 Betriebe im Kammerbezirk unterhalten Geschäftsbeziehungen zu Großbritannien.

Ein Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union hätte auch für die Wirtschaft in der Region Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg spürbare Folgen, erklärt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen. Laut deren Angaben unterhalten 443 Betriebe im Kammerbezirk Geschäftsbeziehungen zu Großbritannien. 195 Unternehmen betreiben Importgeschäfte, 357 sind im Export aktiv. Das Königreich gilt Statistiken zufolge als der fünftwichtigste Auslandsmarkt für die Betriebe der Region, teilt die IHK mit.

Großbritannien stimmt am Donnerstag, 23. Juni, in einem Referendum über die weitere EU-Mitgliedschaft des Vereinigten Königreiches ab. Bislang profitieren Betriebe bei ihren Beziehungen zu Großbritannien von EU-Rahmenbedingungen wie Zollfreiheit, freiem Kapitalverkehr, Freizügigkeit und Niederlassungsfreiheit. Das aber könnte sich mit dem Referendum ändern, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen: "Ein 'Brexit' würde den Handel erschweren und zusätzliche Bürokratie mit sich bringen. Davon wären vor allem kleine und mittelständische Unternehmen betroffen." Bei einem Austritt Großbritanniens aus der EU besteht der Bedarf, die Handelsbedingungen neu zu verhandeln, etwa im Hinblick auf Zölle, aufenthaltsrechtliche oder steuerliche Fragen. Dazu erklärt Bayer: "Bis zum Inkrafttreten solcher Modifikationen bestünde erhebliche Unsicherheit."

Wie die Wirtschaftsexperten Dr. VeitLuxem (Volks- und Raiffeisenbanken), Thomas Pennartz (Kreissparkasse) und Ulrich Schirowski (Wirtschaftsförderungsgesellschaft) aus dem Kreis Heinsberg die Situation einschätzen (die RP berichtete), können Sie im Internet noch einmal nachlesen unter: www.rp-online.de/nrw/staedte/kreis-heinsberg/

(RP)
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