Kreis Heinsberg Hambacher Forst als Symbol erhalten

Kreis Heinsberg · Im Rheinischen Revier "liegt ein Schlüssel in der Umsetzung der Klimaschutzziele von Paris", sagte Jens Sannig, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Jülich, bei der Kreissynode.

 Superintendent Jens Sannig.

Superintendent Jens Sannig.

Foto: Knappe (Archiv)

Die Region ist zukunftsträchtig. Jens Sannig, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Jülich, blickt positiv in die Zukunft, auch wenn er einige Herausforderungen sieht. Bei der Kreissynode des Kirchenkreises im evangelischen Gemeindezentrum in Hückelhoven stand sein Bericht im Mittelpunkt. Darin griff Sannig theologisch einige gesellschaftliche Grundfragen auf. Auf den innerkirchlichen Bereich wollte er weniger eingehen.

Das Wort zukunftsträchtig benutzte der Superintendent vor allem in Verbindung mit dem Gedanken an eine Zeit nach der Braunkohle. Die Energiewende und die Tagebaue im Rheinischen Revier sind zentrale Themen, die auch die evangelische Kirche beschäftigen. "Wir verbrauchen viel mehr, als uns die Schöpfung an Ressourcen zur Verfügung stellt. So betreiben wir Raubbau an Natur und Mensch", kritisierte Sannig. Deswegen setze sich der Kirchenkreis für ein schnelles Ende des Braunkohleabbaus ein. "In der Region liegt ein Schlüssel in der Umsetzung der Klimaschutzziele von Paris", sagte Sannig. Als "Symbol des Klimaschutzes" solle darüber hinaus der Hambacher Forst erhalten bleiben. Auch dafür setze sich der Kirchenkreis Jülich ein.

Ein weiteres Thema war die Politik. "Der politische Lebensraum in Deutschland verändert sich", beschrieb Sannig die Situation. Er warnte, dass die Welt schon einmal so globalisiert gewesen sei wie heute, "mit allen spürbaren negativen Folgen und Parallelen und Anfangsbewegungen der NSDAP", die aufschrecken lassen sollten.

Die Kreissynode reagierte auch auf Fälle in Nettetal und Wuppertal, wo evangelische Amtsträger eine Kandidatur für die AfD angekündigt haben. Ein Mandat in der Partei sei mit einem Mandat in der evangelischen Kirche nicht vereinbar, sagte Sannig. "Die Synode denkt, dass die AfD für Christen nicht wählbar ist."

Es gebe konkrete Herausforderungen, die es zu lösen gelte. Europa brauche zum Beispiel wieder "eine Seele". Und in Anbetracht eines wachsenden muslimischen Bevölkerungsanteils würde die Begegnung der Religionen eine Notwendigkeit. Kinderarmut sei ein Problem und die Zukunft der Arbeit eine Frage, die Antworten braucht. Weil die Weltgesellschaft noch enger zusammenwachse, würden auch regionale Konflikte internationale Auswirkungen haben. Bei der Friedensfrage gelte: "Kriege lösen keine Konflikte."

Die Kreissynode beschloss außerdem den Haushaltsplan des Kirchenkreises für 2017. Dieser sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von gut zehn Millionen Euro vor. Finanziert werden aus diesen Haushaltsmitteln unter anderem die Jugendarbeit, Religionsunterricht an Schulen, integrative Gemeindearbeit, Seelsorge und die Flüchtlingsarbeit.

(anek)
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