Kreis Heinsberg Grüne loben Fahrradbus und kritisieren Fahrradwege

Kreis Heinsberg · Die Infrastruktur für Fahrradfahrer im Kreis Heinsberg hat die Partei Bündnis 90/Die Grünen auf den Prüfstand gestellt.

 Die Grünen prüften die Fahrradwege: Sophia Tillmann (von links), Gerd Arndt, Jutta Schwinkendorf, Ulrich Horst, Frank Donkers und Volker Bremkes.

Die Grünen prüften die Fahrradwege: Sophia Tillmann (von links), Gerd Arndt, Jutta Schwinkendorf, Ulrich Horst, Frank Donkers und Volker Bremkes.

Foto: uH

Wer den Kreis Heinsberg mit dem Fahrrad erkunden will, ist nicht mehr nur auf eine Region beschränkt. Der Fahrradbus der West Energie und Verkehr ermöglicht es Radlern seit dem vergangenen Jahr, verschiedene Stellen des Kreises zu erkunden. Mittlerweile habe sich das Angebot in vielen Punkten verbessert, befanden Vertreter der Partei Bündnis 90/Die Grünen aus dem Kreis Heinsberg, die die Infrastruktur für Radfahrer am Samstag getestet haben.

"Am Anfang litt der Fahrradbus noch an Kinderkrankheiten", erklärte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion Ulrich Horst, "er war unkomfortabel und wenig funktionell." Seitdem hat sich viel verändert.

Statt eines großen Omnibusses steht nun der deutlich kleinere Multibus zur Verfügung. Das passt das Projekt nicht nur besser an die Fahrgastzahlen an, sondern erleichtert durch den veränderten Anhänger auch die Fahrradunterbringung. "Jetzt ist nur noch ein statt zwei Busfahrer nötig und wir haben zum Einsteigen nur ungefähr 30 Sekunden pro Person gebraucht", lobte Horst, "das ist viel kundenfreundlicher." Getestet wurde am Samstag mit Rad und Bus die Strecke von Erkelenz über Tüschenbroich nach Effeld.

Kritik gibt es allerdings an der Tarifstruktur. So schlugen die Parteimitglieder vor, auf den Fahrradzuschlag von 3,50 Euro zu verzichten. Außerdem müsse die Anzahl der Haltestellen reduziert werden. Momentan brauche man etwa von Erkelenz bis Saeffelen zweieinhalb Stunden "und das ist zu lang", meinte Horst. Den Heinsberger Tourist Service forderte er auf, die Öffentlichkeitsarbeit zu verstärken.

Bilanz zogen die Vertreter der Partei auch über ihre Bürgerbefragung zum Zustand der Radwege. "Radfahrer stehen oft hinten an", resümierte Ulrich Horst, "zum Beispiel beim Winterdienst und der Reinigung." Teilweise seien Radwege zudem nur einseitig oder würden plötzlich enden. "Deswegen sollten Experten, zum Beispiel vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) in die Planung eingebunden werden", forderte Horst.

Die Vorschläge der Bürger wolle man nun in den zuständigen Verkehrsausschuss einbringen, kündigte die Geschäftsführerin der Kreistagsfraktion, Sofia Tillmanns an. Auf eine Fortsetzung hoffe sie beim Fahrradbus, auch wenn die Fahrgastzahlen den Erwartungen bislang nicht entsprechen.

(RP)
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