Wassenberg Großes Fest für Traktorenfans

Wassenberg · Die "Eicher Rübentage" zogen Menschen aus ganz Deutschland an. Geboten wurde in Wassenberg ein buntes Programm rund um Oldtimer-Traktoren. Auch kuriose Prototypen waren zu sehen. 248 Traktoren waren gemeldet.

 Traktorenfans aus ganz Deutschland kamen nach Wassenberg.

Traktorenfans aus ganz Deutschland kamen nach Wassenberg.

Foto: RP, Jürgen Laaser

Was muss passieren, damit Menschen aus Erding in Bayern, dem Ilm-Kreis in Thüringen, den Niederlanden und aus Luxemburg anreisen, um über die Felder zwischen Wassenberg und Forst zu marschieren? Es muss zu den dritten "Eicher Rübentagen" eingeladen sein. Veranstaltet von den Eicherfreunden Wassenberg sind sie dieses Jahr das größte Treffen von Eicher-Traktoren-Fans in Deutschland.

Ob es Drehzahl-Drehmoment-Wandler oder Axialkolbenpumpen waren, es gab kaum einen Aspekt der Eicher-Traktoren und -Pflüge, die vom fachkundigen Publikum nicht diskutiert wurden. Anschauungsobjekte gab es schließlich genug. Beinahe 250 Oldtimer-Traktoren, vornehmlich der Marke Eicher, gab es bei der Veranstaltung zu sehen.

Darunter auch Ungewöhnliches: etwa den "Agri-Robot" von 1964. Das Gerät, das für den Laien aussieht, als habe man einem kleinen Traktor vorne und hinten Stützräder verpasst, gelte heute als seiner Zeit weit voraus, erläuterte Randy Wilbrink vom Nationaal Museum Historische Landbouwtechniek in Wageningen (Niederlande). Er betreute als technischer Assistent die Leihgabe des Museums. Entlang einer präparierten Furche konnte der "Agri-Robot" vollautomatisch einen Acker pflügen. Über den Prototypenstatus kam das Gerät jedoch nie hinaus.

Das Eicher-Riesenrad

Gleich daneben stand das sogenannte Eicher-Riesenrad. In dem über fünf Meter hohen Kreis aus Stahl, vollführte ein Traktor — verschraubt mit einem Gegenfahrwerk — Loopings in Zeitlupe. Das Rad aus dem Jahr 1962 war PR-Gag und zog damals wie heute die Blicke auf sich. Schauende gab es viele.

Auf den Parkplätzen rund um Wassenberg-Forst herrschte reger Betrieb. Manche Besucher kamen mit Wohnmobil oder Campingwagen. "Eicher ist eben eine Marke fürs Herz", erläuterte Wilbrink die Faszination. "Die Marke galt als sehr innovativ. Die Entwicklung des ,Agri-Robot' war für die damalige Zeit unglaublich."

Doch die Rübentage sollten mehr sein als Fachsimpelei. Man wolle vor allem zeigen, wie früher die Rübenernte ablief, erläuterte Irmtraud Schmidt, Mitorganisatorin der Eicherfreunde Wassenberg. Das demonstrierten Vorführungen mit Traktor- und Pferdekraft. Eine Idee, die ankam.

"Traktorentreffen gibt es viele", sagte Besucher Michael Marx, "dass gezeigt wird, wie früher mit Kaltblütern gearbeitet wurde, sieht man aber nicht oft." Sein Vater sei Landwirt gewesen, berichtete er. Zwischen der heutigen und der früheren Arbeit lägen Welten. Das seinem Sohn Tim zu zeigen, sei ihm wichtig gewesen. Tim sei schon lange mit dem "Traktor-Virus" infiziert. Seitdem soll sich sein Papa einen kaufen. So könnte die Eicher-Gemeinde um ein Mitglied wachsen, denn "der Papa ist nicht ganz abgeneigt", sagt Marx mit einem Lächeln.

(RP)
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