Kreis Heinsberg Flüchtlinge kommen in der Arbeitslosenstatistik an

Kreis Heinsberg · Die Arbeitslosigkeit im Kreis Heinsberg ist im Februar insgesamt geringfügig gestiegen, und zwar um elf auf 8469 Menschen. Dazu gehören inzwischen auch 363 anerkannte Flüchtlinge.

 Die Arbeitsagentur in Aachen legt Februar-Zahlen vor.

Die Arbeitsagentur in Aachen legt Februar-Zahlen vor.

Foto: Speen

Im Februar ist die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt erneut gestiegen. Auffällig an der gestern in Aachen veröffentlichten Statistik ist vor allem aber, dass inzwischen mehr anerkannte Asylsuchende auf den Arbeitsmarkt kommen und Stellen suchen oder dafür qualifiziert werden können. Hatte die Statistik für den Februar 2015 erst 234 Arbeitslose im Kreis Heinsberg registriert, die aus einem der sogenannten Hauptasylzuwanderungsländer stammten, so waren es im Februar dieses Jahres schon 363, was einem Plus von 129 Personen oder 55,1 Prozent entspricht. Angestiegen ist darunter insbesondere die Anzahl arbeitssuchender Syrer, die von 25 auf 122 kletterte. Ähnliche Werte wurden gestern für den Gesamtbezirk der Arbeitsagentur in Aachen mitgeteilt, welche auch für die Kreise Heinsberg und Düren zuständig ist.

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Heinsberg ist im Februar insgesamt geringfügig gestiegen, und zwar um elf auf 8469 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es hingegen 723 Arbeitslose weniger. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt damit 6,4 Prozent, während sie vor einem Jahr noch bei 7,1 Prozent gelegen hatte. Leicht gestiegen ist die Arbeitslosigkeit auch im Gesamtbezirk der Arbeitsagentur Aachen-Düren, die gestern eine Arbeitslosenquote von 7,9 Prozent sowie einen Anstieg von 527 Personen ohne Arbeit auf 44.155 meldete. Die Quote hatte vor einem Jahr bei 8,2 Prozent und die Zahl der Arbeitssuchenden um 1514 höher gelegen.

Die leichten Anstiege der Arbeitslosenzahlen zum Jahresbeginn erklärte Doris Schillings, Geschäftsführerin bei der Arbeitsagentur Aachen-Düren: "Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit insgesamt sind im Vergleich zum Vormonat mit Ausnahme der jüngeren Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 20 Jahren alle Personengruppen betroffen. Die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren von 20 bis unter 25 Jahren stieg an, da weitere zwei- und dreieinhalbjährige Ausbildungen zu Ende gegangen sind. Ich gehe aber davon aus, dass sich diesen jungen, gut qualifizierten Fachkräften durch den hohen Fachkräftebedarf der Unternehmen schnell wieder eine berufliche Perspektive bietet und wir sie kurzfristig wieder in eine Beschäftigung vermitteln können. Der Blick auf weitere Ursachen des Anstiegs zeigt, dass geflüchtete Menschen nach ihrer Anerkennung in den Status der Arbeitslosigkeit übergehen und sich so die Arbeitslosigkeit von Ausländern im Vergleich zum Vorjahresmonat überproportional erhöht hat. Die Zahl arbeitsloser Menschen mit Staatsangehörigkeiten der Hauptasylzugangsländer ist im Vergleich zum Februar 2015 um 732 Personen gestiegen. Davon sind über 60 Prozent Menschen aus Syrien. Hier rechnen wir ab der zweiten Jahreshälfte, insbesondere im Bereich der Grundsicherung, mit weiteren, dann stärkeren Zugängen in Arbeitslosigkeit."

Optimistisch stimmte die Arbeitsagentur an ihren gestrigen Zahlen, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Gesamtregion im Februar gestiegen ist: "In diesem Februar war ein Zugang von 2250 neuen Stellen für eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verzeichnen. 1863 oder 82,8 Prozent davon waren unbefristet. Die Zahl neuer Stellen lag damit um 349 oder plus 18,4 Prozent höher als im Vormonat und in etwa auf Vorjahresniveau."

(spe)
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