Kreis Heinsberg Fachkräftemangel bringt die Wirtschaft in Gefahr

Kreis Heinsberg · IHK legt sehr gute Wirtschaftsdaten für den Kreis Heinsberg vor. Allgemein warnt sie vor fehlenden Mitarbeitern.

60 Prozent der Unternehmen aus dem Kreis Heinsberg, die in der Industrie- und Handelskammer Aachen organisiert sind, melden eine gute Geschäftslage, 17 Prozent eine schlechte. Das geht aus der Herbstumfrage der IHK hervor, die gestern vorgestellt wurde. Mit der Stadt Aachen liegt der Kreis Heinsberg bei der Bewertung der Wirtschaftslage vorne, in der übrigen Städteregion Aachen hingegen bewerteten nur 44 Prozent der befragten Betriebe die Situation als gut, dafür aber auch nur neun Prozent als schlecht. Im Kreis Düren lag die Verteilung bei 39 Prozent gut und neun Prozent schlecht sowie im Kreis Euskirchen bei 30 Prozent gut und zwölf Prozent schlecht. Für die IHK Aachen hieß das gestern: "Die Situation im Kreis Heinsberg hat sich sehr positiv entwickelt. Gut geht es vor allem dem Einzelhandel, dem Baugewerbe und dem Großhandel."

"Abgesehen von einer leichten Abkühlung zum Jahreswechsel 2012/2013 wächst die Wirtschaft in unserer Region nun schon seit fast sieben Jahren in Folge", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer zur Lage allgemein. Und: "Mit einem Einbruch der Konjunktur ist nicht zu rechnen." So erwartet laut der Herbstumfrage eine Mehrheit der Unternehmen aus dem Kreis Heinsberg, dass die Geschäfte weiterhin mindestens günstig verlaufen: 27 Prozent gehen von einer guten Entwicklung der Geschäfte aus, lediglich neun Prozent erwarten einen Rückgang. Besonders hoch sind die Erwartungen weiterhin im Baugewerbe und Großhandel.

Eine Gefahr sieht die IHK Aachen allerdings immer größer werden: den Fachkräftemangel. Auch dazu legte sie gestern Zahlen vor und sprach in einer Presseerklärung von einem zunehmenden "Konjunkturrisiko". Fast die Hälfte aller Befragten sehe darin eine Gefahr für die Wirtschaft. Ausbildung betrachten die Unternehmen der IHK-Umfrage zufolge als wesentlichen Ansatz, dem Mangel zu begegnen. Mehr als die Hälfte aller befragten Betriebe plane daher, mehr auszubilden. Der Bedarf an Mitarbeitern ist zurzeit groß: "Vier von zehn Unternehmen geben an, dass sie offene Stellen über einen längeren Zeitraum nicht besetzen können. Nur drei von zehn erklären, dass sie derzeit kein Problem bei der Stellenbesetzung haben." Durchschnittlich seien aktuell rund vier Arbeitsplätze pro suchendem Unternehmen längerfristig unbesetzt.

(spe)
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