Kreis Heinsberg Enttäuschung: keine europäische Auszeichnung für das Begas Haus

Kreis Heinsberg · Das ist enttäuschend: Beim "European Museum of the Year Award" (EMYA), dem Preis für das europäische Museum des Jahres, ging das wie berichtet mit guten Chancen ins Rennen gegangene Begas-Haus des Kreises Heinsberg leer aus.

 Das Wettbewerbslogo.

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Foto: Begas Haus

Eine sehr enttäuschte Museumsleiterin Dr. Rita Müllejans-Dickmann überbrachte die schlechte Botschaft gestern von der samstagabendlichen Preisverleihung des "Europäischen Museumsforums" (EMF) in der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Überhaupt gingen alle für die Endausscheidung nominierten deutschen Museen leer aus. Unter den 24 Finalisten war auch das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund, das Europäische Hansemuseum in Lübeck und die Festung Königstein in Dresden. Als "unzweifelhaft fragwürdig" wertete die Museumsleiterin "viele Entscheidungen" in Zagreb in einer ersten Stellungnahme, der sich der mitgereiste Landrat Stephan Pusch anschloss.

Seit 1977 vergibt das "Europäische Museumsforum" den Preis, für den sich 46 Museen im Vorjahr für den "Award 2017" beworben hatten. 24 wurden in die Endausscheidung genommen, nachdem die elfköpfige Jury der in Mailand etablierten Institution die Bewerber-Museen inspiziert hatte. Für den Preis werden nicht nur die Ausstellungsobjekte, sondern neue oder neu ausgerichtete Museen auch nach phantasievoller Interpretation und Präsentation, Ausstattung, Finanzen, sozialer Verantwortung, Aufklärung, Marketing und Management, also einem ganzheitlichen Ansatz bewertet. Im Oktober 2016 war EMF-Jurorin Laurella Rincon in Heinsberg, sie faszinierte auch die regionalgeschichtliche Abteilung des Hauses. Rita Müllejans-Dickmann berichtete dazu im Oktober: "Sie hat ausdrücklich die konzeptionelle Einbindung der Regionalgeschichte in den Themenrundgang gelobt."

Der zweite Themenschwerpunkt des Heinsberger Museums ist Darstellung der und Auseinandersetzung mit der Künstlerfamilie Begas, deren Begründer Carl-Josef der Ältere am 30. September 1794 in der Hochstraße geboren wurde. Mehrere seiner Kinder erlangten ebenfalls teils große Anerkennung als Maler und Bildhauer - und die einen reichen Fundus von Werken hinterließen. Auch da äußerte sich die erfahrene Jurorin überaus positiv - von daher waren die Erfolgsaussichten durchaus realistisch.

Sieger wurde schließlich aber das "Ethnographie-Museum" in Genf, ein seit 1901 bestehendes Völkerkundemuseum. Einen weiteren Preis gewann ein Museum zur Sklaverei in der französischen Überseeprovinz Guadeloupe in der Karibik.

(isp)
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