Debatte um Schulschließung Elterninitiative sammelt knapp 10.000 Unterschriften

Heinsberg · Vertreter der Interessengemeinschaft "Schulretter" haben am Freitagmittag eine Liste mit 9518 Unterschriften beim Bürgermeister der Stadt Heinsberg abgegeben. Sie wollen so verhindern, dass aus Sparzwängen mehrere Grundschulen geschlossen werden. Für ein Bürgerbegehren hätten bereits 2500 Stimmen ausgereicht.

 Das Plakat der "IG Schulretter". Die Gemeinschaft setzt sich für den Erhalt der Grundschulen im Kreis Heinsberg ein.

Das Plakat der "IG Schulretter". Die Gemeinschaft setzt sich für den Erhalt der Grundschulen im Kreis Heinsberg ein.

Foto: IG Schulretter

Maik Weißenrieder ist erleichtert. "Dass wir so viele Unterschriften zusammenbekommen, damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin richtig überwältigt", sagt er. Weißenrieder ist Mitglied der Interessengemeinschaft (IG) Schulretter, die sich für den Erhalt der Grundschulen in Kempen und Unterbruch einsetzt. Deren Ziel ist es, den Beschluss der Stadt Heinsberg, Schulen zum Ende des laufenden Schuljahres zu schließen, zu kippen.

Für die Eltern, die sich in der Gruppe organisiert haben, ist ein erster wichtiger Schritt getan. "Jetzt gibt es nur noch drei Optionen. Entweder beugt sich der Rat dem Bürgerbegehren, oder er lehnt es ab. Bei der zweiten Option käme es zu einem Bürgerentscheid. Die dritte Möglichkeit wäre ein öffentlich-rechtlicher Vertrag. Da müsste es dann aber zu einem Kompromiss zwischen den Vertretern der Interessengemeinschaft und dem Rat kommen", erklärt Weißenrieder.

Die Verwaltung muss nun prüfen, ob die eingereichten 9518 Unterschriften von wahlberechtigen Personen stammen. Weißenrieder macht sich darüber jedoch keine Gedanken. Gemeinsam mit anderen Unterstützern hat der Familienvater zahlreiche Tage und Abende stehend vor Supermärkten verbracht, wo er Heinsberger über die geplante Schließung der Schulen informierte und die Unterschriften sammelte.

"Die Resonanz war überwältigend. Die Menschen finden es gut, dass man auf diese Art endlich direkte Demokratie ausleben kann", sagt Weißenrieder. Er hofft, dass sich der Erfolg seiner Initiative auch auf andere Themen überträgt.

Auch in Wegberg werde darüber diskutiert, ob Schulen geschlossen werden sollten, um den Haushalt zu entlasten. Weitere Initiativen gibt es in Oberbruch und Kirchhofen. Dort sollen aus Spargründen Freibäder geschlossen werden. "Die einzelnen Initiativen sollten sich viel mehr zusammen tun und gemeinsam Konzepte erarbeiten", sagt Weißenrieder.

(skr)
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