Erkelenz Die Lauscher in der Luft feiern

Erkelenz · Mit einem umfangreichen Programm über vier Tage begeht die NATO-Einheit in Geilenkirchen ihr 35-jähriges Bestehen. Eine große Flugzeug-Schau auf der Airbase in Teveren bietet Überblick über Geschichte und Technik.

 Die Organisatoren bei der Arbeit: Oberst Heinichen (stehend) als Leiter beim Planungsgespräch.

Die Organisatoren bei der Arbeit: Oberst Heinichen (stehend) als Leiter beim Planungsgespräch.

Foto: Mauer Thomas

Kein Jubiläum ohne zünftige Feier. Und wenn eine Luftwaffeneinheit der NATO auf 35 Jahre Bestehen blickt, geht es besonders zünftig zu. Auf der Airbase in Geilenkirchen herrscht am Samstag, 1. Juli, und am Sonntag, 2. Juli, reger Flugverkehr. Für die Freunde und Liebhaber alter "Vögel" und modernster Militärmaschinen ein Muss für den Besuch.

 Eigens für das Jubiläum wurde das Flugzeug beschriftet. Die Flagge Mazedoniens fehlt noch.

Eigens für das Jubiläum wurde das Flugzeug beschriftet. Die Flagge Mazedoniens fehlt noch.

Foto: Thomas Mauer

Der E-3A-Verband als ein Teil der NATO-Frühwarnflotte begann seine Arbeit 1982, sechs Jahre später erreichte er seine volle Einsatzfähigkeit. Gemeinsam mit einem unter britischer Führung stehenden Verband ist die Luftüberwachung für die NATO ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit geworden. Grund genug, die Leistungsfähigkeit auch in der Bevölkerung immer wieder zu demonstrieren.

Die Gäste können sich an den zwei Tagen anschaulich einen Überblick über die Entwicklungen in der Luftwaffe machen. Maschinen aus vielen Ländern der ganzen Welt geben sich ein Stelldichein in der Teverener Heide. Transportmaschinen wie die C130 Herkules stehen neben der Piper 18, die zu Schulungszwecken eingesetzt wurde. Der Helikopter NH-90 der belgischen Air Force befindet sich in bester Gesellschaft mit der MIG-29, die aus Polen anreist.

Strahlender Held auf dem Rollfeld wird selbstverständlich die E-3A sein, die in neuem "Gewand" eigens für das Jubiläum gekleidet wurde. Einsätze bei Militäroperationen, Großveranstaltungen wie zum Beispiel dem Nukleargipfel 2014 und bei humanitären Hilfsoperationen wie der Flutkatastrophe 2010 in Pakistan haben die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit des Verbandes gezeigt.

Mit einem großen Zapfenstreich startet die Jubiläumsveranstaltung am Donnerstagabend. Die noch heute gültige Form erklang zum ersten Mal 1938, die Ursprünge reichen jedoch weit länger zurück. Als militärisch-musikalische Zeremonie für Ehrungen und Würdigungen nutzt die Bundeswehr den Zapfenstreich auch, um die zivile Bevölkerung ein klein wenig einzubinden. Die Zeremonie, die um 22.30 Uhr beginnt, hat einen festen Ablauf. Zu den Klängen des "Yorckschen Marsches" wird das Heeresmusikkorps der Bundeswehr aus Koblenz vor dem Hangar aufmarschieren. Eigens dazu eingeflogen wird das Wachbataillon der Bundeswehr aus Berlin. Auch für diese Veranstaltung sind Eintrittskarten notwendig, die Abgabe erfolgt jedoch kostenlos. Insgesamt stehen 3500 Tickets zur Verfügung. Für Schnellentschlossene bleibt noch das Rathaus in Geilenkirchen, dort erfolgt die Abgabe.

Allerdings brauchen die Gäste Geduld, denn bei militärischen Veranstaltungen gelten besondere Sicherheitsbestimmungen. Der Einlass erfolgt um 19.30 Uhr, die Anfahrt verläuft nicht über den Haupteingang in der Teverener Heide, sondern über die Knuppstraße (Navi) in Geilenkirchen. Dort werden die Gäste kontrolliert (Taschenkontrolle), Rucksäcke sind tabu. Und von dort bringen Shuttle-Busse die Gäste zum Hangar. Fahrradfahrer, Fußgänger und Schwerbehinderte wiederum können das "Main Gate" benutzen.

Der Freitag gehört den Gästen, die ab 10.30 Uhr mit ihrem Brummen den Anflug auf der Airbase ankündigen. Zuvor jedoch grüßt die gesamte Belegschaft der NATO-Airbase, immerhin etwa 1700 Menschen, mit einem Component-Appell die Gäste.

Für die Besucher öffnen sich die Tore am Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Da geht es um anschauen und anfassen, fragen und fotografieren, aber auch um gute Unterhaltung. Musik, Essen und Trinken sind organisiert, nationale Präsentationen vorbereitet. Mehr als 40.000 Besucher beim letzten Jubiläum mögen als Hinweis auf die Attraktivität dienen.

(maut)
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