Heinsberg Bundesministerium fördert Nanofaser-Forschung

Heinsberg · Ein Forschungsprojekt zur Entwicklung neuer, effizienter Filter für die Reinigung von Gasen, Wasser und Erdöl in Heinsberg und Aachen wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit mehr als 600.000 Euro finanziell gefördert. Das Projektkonsortium ist entlang der gesamten Herstellungskette entsprechender Filter aufgestellt. Federführend sind die VoTech Filter GmbH in Heinsberg und das DWI - Leibniz-Institut für Interaktive Materialien in Aachen. Das Gesamtprojektvolumen liegt bei knapp 2,2 Millionen Euro, wovon das Bundesministerium die VoTech Filter GmbH mit 296.000 Euro unterstützt und das DWI mit weiteren 316.000 Euro.

"Kleine und mittlere Unternehmen sind Vorreiter des technologischen Fortschritts. Sie bringen dank ihrer Marktnähe und Flexibilität besonders häufig Innovationen hervor und bilden somit den Kern des erfolgreichen Wirtschaftsstandorts Deutschland. Mit dem Förderprogramm KMU-innovativ unterstützt das Ministerium Spitzenforschung einzelner kleiner und mittlerer Unternehmen", erklärte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, als er in Heinsberg den Start für das Projekt freigab.

"Durch Forschung und Entwicklung ist es uns möglich, die Basis für die Herstellung neuer Produkte zu erarbeiten und mittelfristig neue Absatzmärkte außerhalb des Erdgasbereichs zu erschließen. Nur dadurch kann das Überleben eines mittelständischen Betriebs gesichert werden", erklärte Marianne van Ooijen, die Geschäftsführerin der VoTech Filter GmbH in Heinsberg und Koordinatorin des Projektes ist.

Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht die Entwicklung neuer Filter, die aus einem Trägertextil mit eingebundenen Nanofasern bestehen. Diese ultrafeinen Fasern ermöglichen eine höhere Filtrationsleistung im Vergleich zu herkömmlichen Filtern und halten auch kleinste Verunreinigungen zurück. Mit einem besonders geringen Druckverlust und einem hohen Durchsatz sollen die Filter dazu beitragen, den Energieverbrauch beim Filtrationsprozess zu verringern, Ressourcen zu schonen und Abfall zu reduzieren. Die benötigten Nanofasern können nach derzeitigem Stand der Technik bereits hergestellt werden, jedoch ist der etablierte Herstellungsprozess sehr aufwendig und teuer. In dem Forschungsvorhaben verfolgen die Filterentwickler stattdessen einen Ansatz, der ohne Investitionen in teure Produktionsanlagen auskommt. Sie möchten für das neue Filtermaterial nicht wie bisher fertige Nanofasern in ein Trägertextil einbringen, stattdessen sollen sich die Nanofasern aus winzigen Molekülbausteinen in einer Flüssigkeit selbstständig zusammensetzen.

(RP)
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