Heinsberg Aus Natur schöpfen und Kosmos schaffen

Heinsberg · Der Kunstverein Region Heinsberg eröffnet die neue Ausstellungssaison. Peter Caspary stellt bis zum 2. Oktober aus.

Peter Caspary, ein Maler, ein Künstler, der aus der Natur schöpft und doch seinen eigenen Kosmos schafft, eröffnet mit seinem Werken die neue Ausstellungssaison im Kunstverein Region Heinsberg am Sonntag, 11. September, 11.30 Uhr, im Horster Hof in Unterbruch. Die Vernissage ist wie jedes Jahr verbunden mit einem Sommerfest.

Kustodin Ingrid Trantenroth-Scholz beschreibt in ihrer Ankündigung: "Landschaften, die dem Betrachter viel Raum lassen, seinen eigenen Landschaften nachzuspüren, die aus Erinnerungen und gespeicherten Wahrnehmungen abrufbar sind und Bilder, die in scheinbar abstrakten Zeichen die Fläche gliedern, sowie Farben, die atmosphärische Stimmungen erzeugen, prägen die Komposition. Manchmal, wie mit leichter Hand über die Fläche tanzend, dann wieder durch schwere dunkle Akzente festverankernd die Formen bindend, so wird spürbar, in welcher Stimmung und Haltung der Künstler Peter Caspary die ihn jeweils umgebende Natur wahrnimmt".

Alle seine Werke scheinen mit leichter Hand entstanden zu sein, und doch sei das Ergebnis ein durch viele Jahre geprägter Prozess des Sehens und Umsetzens in eine Formensprache, die sich auf das Wesentliche zu beschränken weiß.

Die Acrylmalerei mit ihrem unterschiedlichen Farbauftrag lasse es zu, dass mal die Flächen und Linien reliefartig schwer erscheinen. Daneben stehe die Flüchtigkeit der transparenten fließenden Farben und tanzenden Linien und erzeuge eine Balance mit großem Spannungsbogen. "Nähe und Abstand des Betrachters zu den Bildern spielen mit deren Erscheinung und Zuordnung, mit Assoziationen und Stimmungen. Distanz schaffen die Bilder in kalten und unbunten Farben, dann aber kommen farbenfrohe Tableaus daher, die mit großzügigem Gestus und linear bewegter Struktur an eine Sommerlandschaft erinnern."

Im Entstehungsprozess interagieren Beobachtungen, Reflexionen, und deren Umsetzungen finden ihren Ausdruck auf der Leinwand. Die innere Spannung wird zu einer gestischen und lustvollen Handhabung, der der Betrachter nachspüren kann.

Trantenroth-Scholz: "Für Peter Caspary ist nicht nur die auf der Leinwand sichtbare Spur für den Ausgleich der Komposition verantwortlich, sondern die belassenen Freiräume und weißen Flächen sind ein wichtiger Aspekt, der nicht nur der Erscheinung dient, sondern auch im übertragenen Sinne innehalten lässt, um einer überflutenden visuellen Reizung entgegenzuwirken." In der Ausstellung "terra momentum" werden Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensperioden gezeigt: zum Einen aktuelle, stark abstrahierte Landschaften, dagegen zeigt die andere Werkgruppe eine Anlehnung an einen Mikrokosmos, der an Zellen, Mikroben und Elementarteilchen erinnern lässt. Auch hier werde deutlich, wie sehr die Zwischenräume eine wichtige Funktion von Negativ- und Positivfläche innerhalb des Bildgefüges einnehmen und zu der poetischen Stimmung beitragen, auch wenn der Gestus der Farbmaterie an tachistische Bilder erinnere.

Die Schau im Kunstverein ist bis Sonntag, 2. Oktober, jeweils sonntags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 15 bis 18 Uhr zu besichtigen sowie nach Vereinbarung: Telefon 02452 65598.

(RP)
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