Hückelhoven Armin Laschet: Junge Union soll bei der Erneuerung der CDU mitwirken

Hückelhoven · Beim NRW-Tag der Jungen Union (JU) forderte der nordrhein-westfälische CDU-Vorsitzende mehr dynamische Entwicklungen, so wie in Hückelhoven.

Der Ford Mustang hat den Start verpasst und ist stehengeblieben. Im Wettrennen der Bundesländer steht er aus Sicht der CDU für Nordrhein-Westfalen. Ein BMW und ein Mercedes, Bayern und Baden-Württemberg, haben den Mustang abgehängt. Doch dann steigt ein Mann in den Wagen, tritt aufs Gaspedal und überholt mit riskanten Fahrmanövern. Nachdem der Mustang das Rennen doch noch gewinnt, zeigt sich, wer in diesem Wagen sitzt: Armin Laschet, der CDU-Landesvorsitzende. Nur wenn die CDU bei der nächsten Landtagswahl gewinnt, könne Nordrhein-Westfalen im Vergleich der Bundesländer mithalten, lautet die eindeutige Botschaft des Wahlkampfspots.

Gerade noch auf der Leinwand zu sehen, betritt Armin Laschet bei lauter Musik die Hückelhovener Mehrzweckhalle zum 52. NRW-Tag der Jungen Union (JU). Wie einen Popstar empfangen die rund 400 Delegierten der CDU-Jugendorganisation den Mann, der im kommenden Mai gerne Ministerpräsident von NRW werden möchte. Die JU-Mitglieder zeigten bei ihrem Parteitag, dass sie hinter Armin Laschet und der CDU stehen.

"Bildung, Innere Sicherheit und Wirtschaft sind unsere Themen für die Landtagswahl", sagte Laschet. Auch eine verbesserte Infrastruktur sei Ziel der CDU. Das passte zum Motto des NRW-Tags der JU: "Strasse. Schiene. Kinderwagen. NRW zurück in die Spur bringen." Festgehalten hat die Landes-CDU diese Kernpunkte in einem Grundsatzprogramm, das sie auf Drängen der JU erstellt hat. Unterstütz von der Jugendorganisation möchte Laschet die Wahl gewinnen und die Kraft-Regierung ablösen. Die JU solle mithelfen und auch bei einer "Erneuerung der CDU" mitwirken.

Nachdem Laschet auf den Wahlkampf eingestimmt hatte, nahm er sich kurz Zeit für Fragen. Mit Blick auf das fehlende Wirtschaftswachstum und abwandernde Unternehmen wollte JU-Mitglied André Anders von Laschet wissen: "Was tun Sie, damit sich die Firmen in Nordrhein-Westfalen heimisch fühlen?" Dafür müsse der Wettbewerb zwischen den Bundesländern angenommen werden und um die Unternehmen geworben werden, antwortete Laschet. Allerdings dürfe es keinen Steuerwettbewerb zwischen den Bundesländern geben. Als positives Beispiel nannte er Hückelhoven, das als CDU regierte Stadt "viel Dynamik" habe. Marcel Grathwohl interessierte sich für das Verhältnis zwischen CDU und CSU. Was die CDU-Spitze dazu beitrage, das Störfeuer der Schwesterpartei abzufedern, fragte er Laschet. Der zeigte fehlendes Verständnis gegenüber der CSU. Gerade seien die Flüchtlingszahlen niedrig, da wisse er nicht, warum man sich rückwirkend streite. Gleichzeitig stellte er fest: "Dieser Streit schadet uns."

Auf den Schulkonsens, der 2011 zwischen CDU, SPD und Grünen geschlossen wurde, ging Sven Ladeck ein. Ob es durch die Sekundarschule, die sich nicht durchgesetzt habe, nicht eine Kehrtwende geben müsse, fragte er. "Ich fand das damals richtig", sagte Laschet. Der Schulkonsens schließe aus, dass die Gemeinschaftsschule in NRW eingeführt wird. Doch Schulkonsens heiße nicht, dass über Bildungsthemen Einigkeit bestünde. Und dann wollte noch jemand wissen, ob Laschet den Mustang im Wahlkampfspot wirklich gefahren habe. Die Antwort fiel negativ aus.

(anek)
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