Krefeld Zum Valentinstag gibt's das Aschenkreuz

Krefeld · Die katholische Gemeine Heilig Geist lädt für den heutigen Mittwoch unter dem Motto "Asche auf mein Herz" in die Kirche St. Elisabeth am Viktoriaplatz ein. Es wird dort ab 20 Uhr viel über das Thema "Liebe" gesprochen.

 Mit dem Aschenkreuz soll der Mensch an seine Vergänglichkeit erinnert werden. Der Aschermittwoch stellt zugleich auch das Ende der Fastnachtszeit dar.

Mit dem Aschenkreuz soll der Mensch an seine Vergänglichkeit erinnert werden. Der Aschermittwoch stellt zugleich auch das Ende der Fastnachtszeit dar.

Foto: Schulze

Für den heutigen Mittwoch macht die katholische Gemeinde Heilig Geist ein ungewöhnliches Angebot. Der Grund: Aschermittwoch und Valentinstag fallen in diesem Jahr auf denselben Tag. Neben Segnungen für Verliebte, Single-Gottesdiensten und dem Austeilen des Aschenkreuzes in Gottesdiensten haben sich einige Pfarren für diese skurrile Kombination etwas Neues einfallen lassen. Heilig Geist will aus der Kalenderkapriole eine Tugend machen. Sie lädt für 20 Uhr unter dem Motto "Asche auf mein Herz" in die Kirche St. Elisabeth, Viktoriaplatz 1, ein. Es wird unter anderem viel über Liebe gesprochen: "Wie liebe ich? Wen liebe ich wie? Wie liebt mich Gott?", heißen die Leitfragen. Es wird viel über Liebe gesprochen, alle Gäste können das Aschekreuz empfangen.

Für musikalische Akzente wird das Duo Luisa Ivanuscha und Christoph Buysch sorgen. Luisa Ivanuscha hat eine beeindruckende Soul-Stimme und schon viele Male bei den "Zeitfenster"-Gottesdiensten freitags in Aachen gesungen. Christoph macht mit seinen Brüdern sonst eher niederrheinische Tanzbodenmusik. Am Valentinstag setzt er sich für Luisa ans Klavier. Zusammen spielen und singen sie von Versöhnung, Liebe und göttlichem Beistand. Auf neue und recht ungewöhnliche Weise soll das Thema Fastenzeit angesprochen werden. "Sie muss nicht nur von Enthaltsamkeit geprägt sein, sondern sie kann auch genutzt werden, um Fragen nachzugehen: Wie liebe ich? Wen liebe ich wie? Wie liebt mich Gott?", heißt es dazu.

Dass und wie die "Kirche im neuen Format" neue Wege sucht, die Menschen an Gott heranzuführen, zeigt ein Film des Bistums Aachen. Aufgenommen wurde er bei einer besonderen Veranstaltung der Kirche, dem Poetry-Slam "Kann Arbeit Poesie sein?".

Valentinstag und Aschermittwoch - gegensätzlicher kann ein Tag kaum sein. Herz oder Aschenkreuz, Festtag der Liebenden oder Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens, heiße Küsse oder Schluss mit lustig, romantisches Menü für F(r)ischverliebte oder Fischessen - eine schwer verdauliche Mischung. Besonders für Katholiken, die am Aschermittwoch streng fasten müssen. Schließlich geht Liebe durch den Magen. Kein Schokoherz, kein Sekt. Von Küssen sagt das Kirchenrecht allerdings nichts.

Die katholischen Bischöfe sehen den Sinn der Fastenzeit darin, sich selbst und seinen Lebensstil "so zu ändern, dass durch Besinnung und Gebet, heilsamen Verzicht und neue Sorge füreinander Christus wieder mehr Raum" im Leben gewinnen kann. Mehr Zeit für Gott und für seine Mitmenschen - da gibt es also durchaus eine Verbindung zum Valentinstag. Auch dieser Tag hat Jahrtausende alte Wurzeln. Der Brauch, einem geliebten Menschen am Festtag des heiligen Valentin etwas zu schenken, leitet sich aus Heiligenlegenden und antiken Traditionen her.

(RP)
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