Krefeld Zoo gibt Startschuss für Neubau Nashorn-Anlage

Krefeld · Das Krefelder Zuchtpaar Usoni und Nane bekommt noch in diesem Jahr ein rund dreifach größeres Gehege als jetzt.

 Die Spitzmaulnashörner werden in Afrika wegen des Horns wieder stark bejagt. Kuh Nane und Junges Nabila zeigten sich gestern bewegungsfreudig.

Die Spitzmaulnashörner werden in Afrika wegen des Horns wieder stark bejagt. Kuh Nane und Junges Nabila zeigten sich gestern bewegungsfreudig.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Nashorn-Bulle Usoni hat im Krefelder Zoo in Nane die perfekte Gefährtin gefunden. Viermal Nachwuchs in sieben Jahren - das ist bei den seltenen Spitzmaulnashörnern rekordverdächtig. Zoo-Direktor Wolfgang Dreßen schwärmte gestern von den Zuchterfolgen in Krefeld. Die grauen Riesen existierten schon seit 50 Millionen Jahren. Um 1960 lebten in Afrika noch 70 000 Exemplare. Drei Jahrzehnte später seien es lediglich noch 3400 Spitzmaul-Nashörner gewesen. Inzwischen sei der Bestand auf 5000 Tiere angewachsen. "Leider nimmt aber auch die Wilderei sogar in Nationalparks wieder stark zu", berichtete Dreßen gestern beim Baustart für die neue Anlage für die seltenen Tiere.

 Die Arbeiten an der neuen Nashorn-Anlage haben begonnen.

Die Arbeiten an der neuen Nashorn-Anlage haben begonnen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Erfreulich seien nicht nur das Wohlbefinden und die Vitalität der Krefelder Nashörner, sondern auch die fertige Planung, die stehende Finanzierung und der Baubeginn für die neue rund 2000 Quadratmeter große Anlage. Sieben Kiefern seien gerodet, Eschen und Hasel mit einem Großbaumverpflanzer ausgegraben. Bis Jahresende will das federführende Krefelder Landschaftsarchitekten-Büro "freiraumplus" die Arbeiten abschließen. 460 000 Euro stehen zur Verfügung. "Zoofreunde und Zoo finanzieren das Vorhaben alleine", betont Dreßen. Den Grundstock für die Finanzierung bildet eine Erbschaft, die der Zoo erhalten hat.

Erwachsene Spitzmaulnashörner sind außerhalb der Paarungszeit unverträglich. Bulle und Kuh müssen daher ganzjährig getrennt voneinander gehalten werden. Bisher nutzten Usoni und Nane abwechselnd das 900 Quadratmeter große Außengehege. Die Erweiterung erfolgt in Richtung Afrikawiese unter Einbeziehung des Besucherwegs, der alten Waldhundanlage und einer bisher ungenutzten Fläche in Richtung des Panda-Geheges. Die neue Planung berücksichtigt die Um- und Neugestaltung auf einer Gesamtfläche von 4000 Quadratmetern. 2000 entfallen auf die Nashornaußenanlage samt Wegen. Netto verbleiben den grauen Riesen 1500 Quadratmeter plus die 900 der alten Anlage. Eine neue Wegeführung führt zu einem Aussichtspunkt, der Besuchern einen Überblick über die Afrika-Savanne, das Elefanten-Areal und die Nashorn-Anlage bieten soll. Diese Afrika-Lodge könnte aus Lehm und Stroh einen Wetterschutz bieten und sogar eine Gastronomie aufnehmen, berichtete Dreßen. Allerdings seien die Gelder für dieses Projekt noch nicht zusammen. Zukunftsmusik ist auch der Neubau einer Anlage für Erdmännchen. Die Zoofreunde seien kräftig dabei, Spenden einzusammeln, um das Vorhaben noch im Jahr 2016 abschließen zu können, blickte der Zoodirektor übers Jahr hinaus. Auch der Bau der Teichanlage sei finanziell noch nicht in trockenen Tüchern - gleichwohl schon ins Bauprojekt integriert.

(RP)
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