Krefeld Zeltstadt in Forstwald wird jetzt wieder abgebaut

Krefeld · Die Bezirksregierung wird den Rückbau der Leichtbauhallen auf dem Kasernengelände organisieren.

Nachdem bereits bekannt wurde, dass die Flüchtlingsunterkunft in Forstwald geschlossen wird, ist nun auch das weitere Vorgehen geklärt. Wie die Bezirksregierung Düsseldorf gestern auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, wird die Zeltstadt auf dem Kasernengelände wieder abgebaut. Stefanie Klockhaus, Sprecherin der Bezirksregierung, erklärte schriftlich: "Die Leichtbauhallen wurden seinerzeit gemietet und werden nach Abbau wieder an den Vermieter zurückgegeben. Wie genau der Abbau zeitlich terminiert ist, kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Hier kommt es noch auf die Organisation der verschiedenen Beteiligten an." Die Organisation des Abbaus übernehme die Bezirksregierung.

Die Zeltstadt in Forstwald sollte ursprünglich bis zu 1000 Flüchtlingen eine Unterkunft bieten und war ab Mai einsatzbereit. Tatsächlich lebte jedoch nie jemand in den Leichtbauhallen. Um Kritikern, die von Verschwendung öffentlicher Gelder sprechen, den Wind aus den Segeln zu nehmen, beteuerte Stefanie Klockhaus gestern, dass diese Entwicklung zu keinem Zeitpunkt von den Experten vorauszusehen und damit auch der Einsatz von Finanzmitteln nicht zu verhindern gewesen sei. Bleibt die Frage, ob nicht Krefeld die Leichtbauhallen für die Unterbringung der ihr zugewiesenen Flüchtlinge hätte nutzen können. Dazu antwortete die Bezirksregierung: "Nachdem beschlossen wurde, dass das Land NRW die Leichtbauhallen in Forstwald nicht mehr als Landesunterkunft nutzen wird, gab es selbstverständlich auch Gespräche mit der Stadt Krefeld, ob diese Interesse an der Einrichtung für die Unterbringung der ihr zugewiesenen kommunalen Flüchtlinge hat. Dies ist jedoch nicht der Fall und eine Übergabe der Liegenschaftsnutzung an die Stadt ist somit nicht mehr vorgesehen." Derzeit wird die leere Zeltstadt in Forstwald ständig bewacht. Sie gehörte zu fünf Unterbringungsmöglichkeiten, die für den Regierungsbezirk ausgewählt wurden. Das Innenministerium entschied jedoch nach Schließung der Balkan-Route und den damit einhergehenden rückläufigen Flüchtlingszahlen, alle Leichtbauhallenkomplexe nicht mehr nutzen zu wollen, da es, so die Bezirksregierung, auch unter Einbeziehung der künftigen Prognosen genügend Landesplätze in anderen Objekten gebe.

(RP)
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