Krefeld Zahl der Insolvenzen in Krefeld stark rückläufig

Krefeld · Die Entwicklung in der Stadt ist deutlich positiver als die im Land. Die Forderungen für 1669 Verfahren in NRW belaufen sich auf 1,4 Milliarden Euro - runtergerechnet für Krefeld 60 Millionen Euro.

Die Entwicklung in Krefeld ist deutlich positiver als im Land Nordrhein-Westfalen und im Regierungsbezirk Düsseldorf: Die Zahl der Insolvenzverfahren in der Stadt ist stark rückläufig. Das gilt für Krefelder Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen. Das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW) stellte gestern die Zahlen für das erste Quartal dieses Jahres vor. Demnach ist die Zahl der Insolvenzverfahren in Krefeld um 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gesunken. Landesweit ist lediglich ein Rückgang um 6,1 Prozent zu verzeichnen. Im Regierungsbezirk liegt die Quote noch niedriger bei 2,4 Prozent.

Bei den Unternehmen ist die bessere Entwicklung in Krefeld noch deutlicher. Der Rückgang beträgt 22,7 Prozent. Im Land liegt er bei minus elf Prozent, im Regierungsbezirks bei plus 2,4 Prozent. Krefelder Verbraucher haben 31,4 Prozent weniger Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Im Land sind es 7,5 Prozent weniger und Regierungsbezirk minus 5,9 Prozent.

In einer einzigen Sparte schneidet Krefeld deutlich schlechter ab: Ehemals Selbstständige gingen fast doppelt so oft zum Amtsgericht, um ihre Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung durch einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens anzuzeigen. Für Krefeld steht ein Plus von 45,5 Prozent zu Buche, beim Land ein Plus von 25,2 Prozent, im Regierungsbezirk 18,5 Prozent.

Im ersten Quartal des Jahres 2016 wurden bei den Amtsgerichten in Nordrhein-Westfalen 7 471 Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Die Höhe der voraussichtlichen Forderungen (d. h. alle Forderungen, die von den Gläubigern bis zum Zeitpunkt der Datenübermittlung an die Statistiker bei den Amtsgerichten angemeldet wurden) nahm in den ersten drei Monaten dieses Jahres allerdings um 46,6 Prozent zu und summierte sich auf 1,9 Milliarden Euro (Januar bis März 2015: 1,3 Milliarden Euro).

1669 Insolvenzverfahren in NRW betrafen Unternehmen (Gesellschaften, Firmen, Betriebe oder Selbstständige. Die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich auf 1,4 Milliarden Euro und waren damit um 72,5 Prozent höher als im ersten Quartal 2015 (damals: 829 Millionen Euro). Zum Zeitpunkt der Antragstellung waren von den Unternehmensinsolvenzen 8017 Beschäftigte betroffen; das waren 31,3 Prozent weniger als von Januar bis März 2015 (damals: 11.673 Beschäftigte).

Im ersten Quartal 2016 beantragten neben den Unternehmen 4 878 Verbraucher (Arbeitnehmer, Rentner oder Arbeitslose) die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Ehemals selbstständig Tätige meldeten in 720 Fällen Insolvenz an. Die hieraus resultierenden voraussichtlichen Forderungen waren mit 144 Millionen Euro um 60,4 Prozent höher als im ersten Quartal des vergangenen Jahres. 204 Verfahren (-10,5 Prozent) betrafen Nachlässe, Gesamtgut und natürliche Personen als Gesellschafter.

Wie die Statistiker weiter mitteilen, können Insolvenzgerichte die Eröffnung von Insolvenzverfahren "mangels Masse" ablehnen, falls das verfügbare Vermögen des Schuldners voraussichtlich nicht ausreicht, um die Kosten des Verfahrens zu begleichen. Im ersten Quartal 2016 waren hiervon unter anderem 411 Unternehmen, 35 ehemals selbstständig Tätige und 23 Verbraucher betroffen.

(RP)
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