Krefeld Würdigung für Dada-Kult-Star Georg Grosz

Krefeld · Kulturpädagogik-Studentinnen der Hochschule Niederrhein konzipieren Georg-Grosz-Ausstellung im Kunstverein Mönchengladbach unter dem Titel "Glotzt nicht so romantisch".

 Die Studentinnen mit Professor Waltraud Meints-Stender (vorne rechts), Kurator Lutz Becker (hinten) und Klaus Schmitt vom Kunstverein in der Ausstellung.

Die Studentinnen mit Professor Waltraud Meints-Stender (vorne rechts), Kurator Lutz Becker (hinten) und Klaus Schmitt vom Kunstverein in der Ausstellung.

Foto: HN

Georg Grosz (1893 bis 1959), Mitbegründer des Berlin-DADA, gilt als einer der bedeutendsten deutschen Zeichner des 20. Jahrhunderts. Für seine gesellschaftskritischen Zeitdiagnosen der 1920er Jahre wurde er von Oligarchen und Nationalsozialisten verschmäht, verachtet und verfolgt - vom Proletariat und Freigeistern aber bewundert und gefeiert.

Rund 90 Jahre später haben sich nun zehn Master-Studentinnen der Hochschule Niederrhein daran gemacht, eine Ausstellung zu Georg Grosz zu kuratieren. Im Rahmen eines Seminars zur Durchführung von Kulturprojekten im Masterstudiengang Kulturpädagogik und Kulturmanagement am Fachbereich Sozialwesen ist das Konzept für die Ausstellung im Wintersemester 2014/15 und im Sommersemester 2015 entstanden. Die Ausstellung "Glotzt nicht so romantisch!" ist im MMIII Kunstverein Mönchengladbach bis zum 25. Juli zu sehen.

Die Schau zeigt unter anderem den lithografischen Zyklus "EcceHomo" ("Siehe, der Mensch") aus dem Jahr 1923, das bedeutendste Mappenwerk von George Grosz mit 84 Einzelarbeiten. Das für das Projekt vorgesehene Exemplar ist ein von der Familie Grosz initiierter Nachdruck von 1964, der für die Dauer der Ausstellung von der Hayward Gallery London zur Verfügung gestellt wird. Auch die Lithographien der Mappe Hintergrund (1928), zehn Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges geschaffen, werden als Originale zu sehen sein. Lutz Becker, der bereits internationale Grosz-Ausstellungen wie in der Hayward Gallery London kuratierte, hat gemeinsam mit den Studentinnen und Professorin Waltraud Meints-Stender das Ausstellungskonzept entwickelt. Zu sehen sind kritische Zeitbilder, die an Aktualität bis heute nichts verloren haben. In einem Rahmenprogramm zur Ausstellung wird der zeitgeschichtliche Kontext der Werke beleuchtet.

Ausstellungsort ist das Rudolf-Boetzelen-Silo des Kunstvereins Mönchengladbach. Der Industriecharme des alten Fabrikgebäudes setzt die Kunstwerke besonders authentisch in Szene. Der Kunstverein, vertreten durch Annette Kremer-Königs und Klaus Schmitt, ist Gastgeber und Kooperationspartner der Hochschule Niederrhein.

Die Ausstellung: MMIII Kunstverein Mönchengladbach., Rudolf-Boetzelen-Silo, Künkelstraße 125, 41063 Mönchengladbach; Zufahrt mit guten Parkmöglichkeiten, Siemensstraße 40-42. Öffnungszeiten donnerstags von 17 bis 21 Uhr, sowie samstags und sonntags von 12 bis 15 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

(RP)
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