Krefeld Wohnstätte stellt Siegerentwurf für die Herbertzstraße vor

Krefeld · Die Entscheidung im Architekturwettbewerb ist gefallen. Die drei Siegerentwürfe haben alle noch eine Chance auf Verwirklichung. Aus einem sozialen Brennpunkt in Oppum wird eine gute Wohnadresse.

 <strong>1. Platz:  Mit dem Innenhof sammelten "Kraft. Raum. Landschaftsarchitektur" aus Krefeld für die Bietergemeinschaft HPP und Dieter Berten Pluspunkte im Architekturwettbewerb der Wohnstätte AG für die Herbertzstraße in Oppum.

<strong>1. Platz: Mit dem Innenhof sammelten "Kraft. Raum. Landschaftsarchitektur" aus Krefeld für die Bietergemeinschaft HPP und Dieter Berten Pluspunkte im Architekturwettbewerb der Wohnstätte AG für die Herbertzstraße in Oppum.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Oppum bekommt ein neues Gesicht: Auf den 30.000 Quadratmetern an der Herbertzstraße baut die Wohnstätte AG ein neues Quartier. Gestern stellten Vorstand Thomas Siegert und Professor Andreas Fritzen als Vorsitzender der Jury die Sieger des Architekturwettbewerbs für das Areal vor. "Für Oppum ist das wie ein Sechser im Lotto", verteilte Ratsherr Jürgen Wettingfeld Vorschusslorbeeren.

Den Siegerentwurf des Düsseldorfer Büros Hentrich, Petschnigg und Partner (HPP) in Bietergemeinschaft mit dem Krefelder Dieter Berten zeichnet vor allem die Anlage "gemeinschaftlicher Innenhöfe mit Qualität und Atmosphäre" aus. Die Anordnung der dreigeschossigen Gebäudekörper mit Staffelgeschoss unterscheidet sich nur wenig von den Mitbewerbern. Durch einen Vorbescheid der Baugenehmigungsbehörde waren die Planer schon weitgehend festgelegt. Unterschiede sind demnach vor allem in der Architektur und in den Grünanlagen zu entdecken.

 &lt;strong&gt;2. Platz:  Heller Klinker und kleinteilige Spielplätze sind markant für den Entwurf von Nattler Architekten aus Essen.

<strong>2. Platz: Heller Klinker und kleinteilige Spielplätze sind markant für den Entwurf von Nattler Architekten aus Essen.

Foto: wohnstätte

Die Gebäude sind mit dem typischen Krefelder Backstein verklinkert, verfügen über Balkone, große Fenster und bieten dennoch Privatspähre. Der derzeit in Krefeld offenbar unvermeidliche Ludwig Mies van der Rohe fand in diesem Zusammenhang Erwähnung.

Fast revolutionär mutet die Einstellung hinsichtlich der Stellplätze an: HPP verzichten komplett auf Garagenhöfe und Tiefgaragen. Die zukünftigen Mieter und Eigentümer der 150 neuen Wohnungen und 30 neuen Einfamilienhäuser sollen ihre Fahrzeuge auf den Grundstücken abstellen. "In den kommenden 50 bis 100 Jahren ist mit einer starken Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs zu rechnen", sagte Fritzen. Die Gewinner des zweiten und dritten Preises (Architekten aus Essen und Düsseldorf) planten konventionell und sahen den Bau von Tiefgaragen vor. Der Bau von aufwendigen Stellplätzen unter der Erde ist natürlich ein Kostenfaktor und beeinträchtigt die Wirtschaftlichkeit eines Entwurfs. Siegert bestätigte, dass dieser Aspekt durchaus eine Rolle spiele. Vor allem die Gestaltung der Plätze unterschied die Beiträge der Platzierten von dem Siegerentwurf. Einmal geriet der Kinderspielplatz der Jury zu wenig flexibel und kleinteilig und ein anderes Mal zu wenig bestimmt. "Es sieht so aus, als überließen die Planer den Gestaltungswillen der Kommune", sagte Fritzen.

 &lt;strong&gt;3. Platz:  Drei Geschosse plus Staffelgeschoss mit Flachdach bestimmen den Entwurf von Konrath und Wennemar.

<strong>3. Platz: Drei Geschosse plus Staffelgeschoss mit Flachdach bestimmen den Entwurf von Konrath und Wennemar.

Foto: Wohnstätte

An der Herbertzstraße sollen bis zur Fertigstellung in 2018 rund 150 Wohnungen von 40 bis 120 Quadratmetern Größe im Geschosswohnungsbau entstehen, viele davon als Sozialwohnungen öffentlich gefördert, die Übrigen frei finanziert. Gleichsam in der zweiten Reihe will die Wohnstätte Grundstücke für etwa 30 Einfamilienhäuser verkaufen. "Wir verkaufen an Privatleute und nicht an Bauträger", betonte Siegert.

(RP)
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