Kuriose Google-Suche "Wo können Möwen in Krefeld kostenlos Karussell fahren?"

Krefeld · Google hat seinen Jahresrückblick für 2017 veröffentlicht. Darin kürt das US-Unternehmen die beliebtesten Suchbegriffe des Jahres. Mit dabei: eine kuriose Anfrage zu Krefeld. Was steckt dahinter?

Google-Trends 2022: Das suchte Deutschland - der Jahresrückblick
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Was Deutschland in diesem Jahr bei Google suchte

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Foto: dpa

Die Möwen von Krefeld sind bislang nicht allzu bekannt - außerhalb des Rheinufers werden sie in der Seidenstadt überhaupt eher selten gesehen. Weit verbreiteter ist da schon die berüchtigte Krefelder Stadttaube, die schon so manchen Passanten beim Bummel durch die Innenstadt "beglückt" hat.

Umso verwunderlicher ist es da, dass die Stadt Krefeld und ihre Möwen nun zum Jahresende bei Google groß rauskommen. Denn gerade hat die bekannteste Suchmaschine der Welt wieder ihre alljährlichen Jahrescharts der Suchanfragen veröffentlicht. In der Kategorie "Wo-Fragen" unter den Top 10 der häufigsten Anfragen: "Wo können Möwen in Krefeld kostenlos Karussell fahren?"

Während andere Suchen wie "Wo hat Manuel Neuer geheiratet" oder "Wo kann ich wählen gehen" noch logisch erscheinen, ergibt die Frage nach den knausrigen Karussell-Möwen von Krefeld auf dem ersten Blick so gar keinen Sinn.

Schon in den vergangenen Jahren waren merkwürdige Fragestellungen in den Jahrestrends von Google aufgetaucht. "Warum hat Wales eine eigene Nationalmannschaft?" fragten User vergangenes Jahr oder auch "Warum haben Katzen Angst vor Gurken?"

Während es auf diese beiden Fragen durchaus sinnvolle Antworten gibt, lassen sich für die Krefelder Möwen unterschiedliche Erklärungen finden:

In einigen Foren und Gruppen in sozialen Netzwerken machen sich User einen Spaß daraus, sinnfreie Fragen möglichst häufig in die Google-Suchmaske einzugeben und so in die Jahrescharts zu kommen. Wer die Frage bei Google eingibt, bekommt mittlerweile als Treffer vor allem Links auf genau solche Webseiten.

Erstmals in den sozialen Netzwerken aufgetaucht ist die Frage auf Twitter. Dort stellte sie der User "YeLmut Kohl" schon im Juli diesen Jahres - wieso ist nicht bekannt. Ein Blogger bemerkte daraufhin, dass der Google-Algorithmus die Frage in seiner automatischen Vervollständigung für Suchanfragen aufgegriffen hatte. Die Konsequenz: Wer eine Suche mit "Wo können M..." beginnt, dem schlägt Google seit einiger Zeit automatisch "Wo können Möwen in Krefeld kostenlos Karussell fahren?" vor. Über Twitter machte er die Suche publik.

Die Analyse der Google-Anfragen zeigt: Im Zeitraum rund um diese öffentlichen Tweets nahm die Zahl der Suchanfragen nach den Krefelder Möwen stark zu. Der TV-Sender "Sat 1" drehte einen eigenen Beitrag, um der Frage nachzugehen, auch andere Medien beschäftigten sich mit der Frage nach den "Möwen von Krefeld".

Seit Anfang Oktober war die Frage von Google dann jedoch kaum noch messbar, so selten wurde sie gestellt. Ihren regionalen Schwerpunkt hatte die Spaß-Anfrage laut Google in Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Nur: Wo Möwen letztlich in Krefeld umsonst Karussell fahren können, das kann auch Google nicht sagen.

(cbo)
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