Krefeld Wie die Krefelder ihr Museum entdecken

Krefeld · Hunderte Besucher - eine einhellige Meinung: Unser KWM ist fantastisch. Und viele genossen es, das Museum in seiner puren Schönheit zu erleben. Dabei machten sie ganz unterschiedliche Entdeckungen. Einige Szenen vom ersten Tag..

Pünktlich zur Eröffnung haben sich CDU und FDP für die Erhaltung der beiderseitigen Durchfahrt vor dem Museum ausgesprochen. Der Westwall müsse auch in südlicher Richtung für den Individualverkehr offen bleiben. Dies sei für die Erreichbarkeit der Geschäfte im südlichen Teil der City enorm wichtig. Nur so könne die Erreichbarkeit des Südwalls, der südlichen Königstraße, des südlichen Ostwalls von Norden sichergestellt werden.

Die jetzige Verkehrsführung um das KWM herum führe zu einer Erhöhung von Schadstoffemissionen. Die Fahrspur unmittelbar vor dem Museum könnte aufgepflastert verkehrsberuhigt werden. Damit könne den Gestaltungsgesichtspunkten des "neuen" KWM entsprochen werden. Gegebenenfalls sei auch eine Verkehrsführung in Nord-Süd-Richtung in Höhe des Museums über die östliche Westwallseite in Betracht zu ziehen. Die Straßenbreite dort würde einen Verkehr in beiden Richtungen ermöglichen.

 Heribert Schäfers: "Das Museum gefällt mir sehr gut. Es hat sich stark verändert. " Die Eingangshalle sei viel kleiner geworden und der Aufbau der Räume wirke nun wie ein Kabinett, beschreibt Schäfers die Neuerung. "Damit muss man erstmal fertig werden". Der Umbau sei eine große Chance "für wunderbare Ausstellung in Krefeld".

Heribert Schäfers: "Das Museum gefällt mir sehr gut. Es hat sich stark verändert. " Die Eingangshalle sei viel kleiner geworden und der Aufbau der Räume wirke nun wie ein Kabinett, beschreibt Schäfers die Neuerung. "Damit muss man erstmal fertig werden". Der Umbau sei eine große Chance "für wunderbare Ausstellung in Krefeld".

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Heide Gerritzen, Vorsitzende des Vereins der Freunde der Museen Burg Linn, zeigte sich begeistert von der Sanierung des KWM: "Wir haben ein tolles Museum. Die Beleuchtung gefällt mir ausnehmend gut, und wir haben jetzt sehr viel Platz." Besonders freut sie sich über die Wandmalerei im Thorn-Prikker-Raum: "Man sollte dieses Kunstwerk erhalten und nicht wieder verstecken. Zusätzlich könnten moderne Krefelder Künstler eingebunden werden und in dem Raum ausstellen", schlägt sie vor. "Das KWM sollte wieder zu einem Bürgermuseum gemacht werden."

 Elmar Welge: "Von dem Museum bin ich richtig beeindruckt. Ich hoffe, dass die Räume und auch die neue Museumsdirektorin dazu beitragen, dass mehr Internationalität in das Museum kommt und es so wieder im Gespräch ist." Die Zweckmäßigkeit sei eine andere, "das ist ja das, was ein Museum ausmacht. Das Raumgefühl ist wichtig, und das ist hier wirklich besonders".

Elmar Welge: "Von dem Museum bin ich richtig beeindruckt. Ich hoffe, dass die Räume und auch die neue Museumsdirektorin dazu beitragen, dass mehr Internationalität in das Museum kommt und es so wieder im Gespräch ist." Die Zweckmäßigkeit sei eine andere, "das ist ja das, was ein Museum ausmacht. Das Raumgefühl ist wichtig, und das ist hier wirklich besonders".

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die meisten Gratulationen galten gestern Museumsdirektor Martin Hentschel - nicht nur, weil er mit Planung, Planung, Planung und jahrelangem Umgang mit Übergangslösungen klarkommen musste. Er hatte gestern auch Geburtstag. Ein gut gewähltes Datum. Denn an diesem Tag hatte er eine kleine Verschnaufpause. Ab Montag muss er den Umzug der Kunst ins neue Museum organisieren.

Kunst ist... in jedem Detail die Bedeutung zu sehen und sie in einen neuen Sinnzusammenhang zu stellen. So wird es Ulrich Helbig machen. Der Künstler aus Hüls hat sich das rote Band gesichert, das Oberbürgermeister Frank Meyer zur Eröffnung symbolträchtig durchschnitten hat. "Das werde ich in eine meiner Kunstaktionen einbinden. Ich ha da schon so eine erste Idee", sagte er auf Nachfrage.

 Elisabeth Gallandt: Die Architektin arbeitet für ein Architekturbüro, das die Außenanlage des KWM gestaltet hat. "Von dem Museum bin ich schwer beeindruckt. Für mich ist es heute die erste Gelegenheit, alles anzuschauen, auch die Außenfläche ohne Container." Noch in diesem Jahr fangen sie an, den Museumsgarten anzulegen, der im Frühjahr 2017 fertig werden soll.

Elisabeth Gallandt: Die Architektin arbeitet für ein Architekturbüro, das die Außenanlage des KWM gestaltet hat. "Von dem Museum bin ich schwer beeindruckt. Für mich ist es heute die erste Gelegenheit, alles anzuschauen, auch die Außenfläche ohne Container." Noch in diesem Jahr fangen sie an, den Museumsgarten anzulegen, der im Frühjahr 2017 fertig werden soll.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Am großen Ereignis kam gestern niemand vorbei, der sich in der Innenstadt aufhielt. Auf dem Neumarkt hatte die Kunst-Polizei Position bezogen. Als Ordnungshüter in Uniformen (den abgelegten grünen) sprachen zwei Akteure die Passanten an und schickten sie mit Charme und Nachdruck auf eine Umleitung - direkt Richtung Museum. Auch heute wird es Performances auf dem Neumarkt geben. Ingrid Krusat-Dahmen und Silvia Westenfelder wollen mit dem Kreschtheater eine Kunstaktion um Piet Mondrian und Yves Klein in der Stadt und vor dem KWM veranstalten. So viel steht fest: Es wird bunt - und ganz sicher auch blau.

 Alexandra und Nora Lichters: "Wir sind hier zufällig vorbeigekommen, und weil das Museum geöffnet war, sind wir reingegangen." Vor der Schließung war Lichters in der letzten Ausstellung des Museums, "aber das ist viele Jahre her". Die Innenarchitektin ist begeistert: "Man bekommt einen puren Eindruck vom Museum. Das Licht hier ist etwas ganz Besonderes." Die Ausstellungen werde sie sich auf jeden Fall anschauen.

Alexandra und Nora Lichters: "Wir sind hier zufällig vorbeigekommen, und weil das Museum geöffnet war, sind wir reingegangen." Vor der Schließung war Lichters in der letzten Ausstellung des Museums, "aber das ist viele Jahre her". Die Innenarchitektin ist begeistert: "Man bekommt einen puren Eindruck vom Museum. Das Licht hier ist etwas ganz Besonderes." Die Ausstellungen werde sie sich auf jeden Fall anschauen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Eine Erkenntnis können Ausstellungsmacher im noch leerstehenden KWM gewinnen: Kunst ist sogar spannend, wenn sie noch gar nicht da ist. Viele spekulierten gestern schon, an welcher Wand sich Gerhard Richters monumentales Bild "1024 Farben" wohl gut ausnimmt, in welchem Raum der "Tar Roofer" von George Segal demnächst aufgestellt werden könnte und wo man künftig Claude Monets "Houses of Parliament" sehen möchte.

 Andrea und Dorian (11) Schiffer: "Wir kommen aus Krefeld und haben schon früher oft Ausstellungen im Museum besucht", erzählt Andrea Schiffer. Gestern war sie mit ihrem Sohn da, um zu schauen, wie der Umbau gelungen ist; "Die Sanierung gefällt mir sehr gut. Sobald die Ausstellungen beginnen, werde ich auf jeden Fall wiederkommen."

Andrea und Dorian (11) Schiffer: "Wir kommen aus Krefeld und haben schon früher oft Ausstellungen im Museum besucht", erzählt Andrea Schiffer. Gestern war sie mit ihrem Sohn da, um zu schauen, wie der Umbau gelungen ist; "Die Sanierung gefällt mir sehr gut. Sobald die Ausstellungen beginnen, werde ich auf jeden Fall wiederkommen."

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 In freier Rede hat Oberbürgermeister Frank Meyer (rechts erkennbar mit Mikro und erhobener Hand) die Zuschauer begrüßt und sie eingeladen, das Kaiser-Wilhelm-Museum nach 2300 Tagen der Schließung in Besitz zu nehmen.

In freier Rede hat Oberbürgermeister Frank Meyer (rechts erkennbar mit Mikro und erhobener Hand) die Zuschauer begrüßt und sie eingeladen, das Kaiser-Wilhelm-Museum nach 2300 Tagen der Schließung in Besitz zu nehmen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 Die Stars des Tages waren die Decken mit fantastischen Lichteffekten - wer fotografierte, hat manche Anstrengung unternommen, sie gebührend ins Bild zu bekommen. Dieser Mann legte sich kurzerhand auf den Boden.

Die Stars des Tages waren die Decken mit fantastischen Lichteffekten - wer fotografierte, hat manche Anstrengung unternommen, sie gebührend ins Bild zu bekommen. Dieser Mann legte sich kurzerhand auf den Boden.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 Hält! - In der Schule würde man kalauern: Sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Lothar Zimmermann, Vorsitzender des Katholikenrates, prüft diese schön im Raum stehende Säule quasi auf Herz und Nieren.

Hält! - In der Schule würde man kalauern: Sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Lothar Zimmermann, Vorsitzender des Katholikenrates, prüft diese schön im Raum stehende Säule quasi auf Herz und Nieren.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 Die Thorn-Prikker-Wandgemälde gehörten zu den viel fotografierten Motiven im KWM. Sie sind restauriert und entfalten in den hellen Räumen ihre ganze Schönheit. Die Leute haben sich sichtlich Zeit für die Betrachtung genommen.

Die Thorn-Prikker-Wandgemälde gehörten zu den viel fotografierten Motiven im KWM. Sie sind restauriert und entfalten in den hellen Räumen ihre ganze Schönheit. Die Leute haben sich sichtlich Zeit für die Betrachtung genommen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 Handy raus: Diese Studenten hatten sichtlich Spaß an den Räumen im KWM.

Handy raus: Diese Studenten hatten sichtlich Spaß an den Räumen im KWM.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 Zum Start einer Führung sammeln sich Interessenten für die Erkundung des Museums.

Zum Start einer Führung sammeln sich Interessenten für die Erkundung des Museums.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 Im Hof des Museums waren eine Bühne und Tische installiert; im Hintergund erkennbar: Die Krähen des Künstlers Georg Ettl. Und Armin Küpper spielt Sax.

Im Hof des Museums waren eine Bühne und Tische installiert; im Hintergund erkennbar: Die Krähen des Künstlers Georg Ettl. Und Armin Küpper spielt Sax.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 Noch steht nicht fest, wer Pächter der Museumsgastronomie wird; gestern konnte man schon mal ahnen, wie es wird. Wie Oberbürgermeister Meyer auf Anfrage erklärte, wird die Entscheidung über den Pächter bald fallen.

Noch steht nicht fest, wer Pächter der Museumsgastronomie wird; gestern konnte man schon mal ahnen, wie es wird. Wie Oberbürgermeister Meyer auf Anfrage erklärte, wird die Entscheidung über den Pächter bald fallen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 Das neue KWM ermöglicht schöne Durchblicke - hier durch eine Flucht mit mehreren Durchgängen.

Das neue KWM ermöglicht schöne Durchblicke - hier durch eine Flucht mit mehreren Durchgängen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 Ein Feuerwerk bildete gestern Abend den spektakulären Schlusspunkt des Tages.

Ein Feuerwerk bildete gestern Abend den spektakulären Schlusspunkt des Tages.

Foto: Thomas Lammertz

Film- und Fotokunst hat schon vor der ersten Ausstellung ihre große Berechtigung gezeigt. In jedem Raum fanden die Besucher gestern reichlich Gelegenheit, ihre Handys zu zücken, zu fotografieren und zu filmen. Nein, die beliebtesten Motive waren nicht Selfies mit der Botschaft: "Guck mal: Ich im Museum". Am häufigsten wurden die Decken abgelichtet - vor allem dort, wo sie aus Glas sind. In den Oberlichtsälen ist bei Kaiserwetter ein traumhaftes Lichtspiel zu erleben, das die weißen Wände in zarte Rosé- und Goldtöne hüllt. Ein Schauspiel, wie es die Impressionisten nicht schöner gemalt haben.

(RP)
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