Krefeld Wichern-Schule: Pfarrer gegen Namensänderung

Krefeld · Die Johann-Hinrich-Wichern-Schule in Oppum soll einen neuen Namen bekommen. Die Schulkonferenz hat bereits im vergangenen Jahr beschlossen, den Namen der Gemeinschaftsgrundschule an der Thielenstraße in "Schönwasserschule" zu ändern. Die Bezirksvertretung Oppum/Linn musste dem Beschluss nur noch zustimmen. Doch nicht alle waren begeistert von der Idee eines neuen Namens. Pfarrerin Heike Klute und Pfarrer Michael Papsdorf legten schriftlich Einspruch gegen die Namensänderung ein, der Antrag wurde von der Schule zurückgenommen. "Die Begründung kann ich nicht nachvollziehen, daher mein Einspruch", sagt Pfafferin Klute auf RP-Anfrage.

Für die Schulpflegschaft hat eine Namensänderung pragmatische und räumliche Gründe. "Unsere Schule wird oft mit falschem Namen erwähnt", sagt Thomas Nacke, Vorsitzender der Schulpflegschaft. "Da wird aus Johann-Hinrich-Wichern sehr oft Johann-Heinrich Wichern". Zudem sei der Name Wichern heutzutage vielen kein Begrifft mehr.

Mit dem neuen Namen "Schönwasserschule" könne man zudem gleich einen räumlichen Bezug herstellen, da die Schule nur unweit des bekannten Schönwasserparks liegt. Bevor die Bezirksvertretung der Änderung in einer der nächsten Sitzungen stattgeben soll, lädt die Schule die Vertreter der Politik für die kommende Woche zu einem Gespräch ein, in dem die Gründe noch einmal ausführlich dargelegt werden sollen.

Für Pfarrerin Klute sind die Argumente für eine Namensänderung nicht ausreichend. "Die Begründungen sind nichtssagend. Der Name eines so renommierten evangelischen Theologen darf nicht so einfach verschwinden", sagt Klute. Es sei auch nicht schwierig, den Kindern zu erklären, wer Wichern war und was er gemacht hat. "Ich wollte und will keinen Stunk machen. Es geht mir nur um die Art und Weise", betont die Pfarrerin. "Wenn es unbedingt sein muss, sollen sie den Namen ändern. Ich finde das aber nicht gut."

(RP)
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