Krefeld Wasserwacht warnt: Der "Sprung ins kühle Nass" kann tödlich sein

Krefeld · Die Ferien haben vor einer Woche angefangen. Nun heißt es wieder den Sommer, die Sonne und den Strand genießen. Natürlich darf hier der Badespaß nicht fehlen. Ob Meer, ob Baggersee oder das Schwimmbad, der Sprung ins "kühle Nass" kann viel Freude bereiten - aber auch tödlich sein.

 Auch am Rhein wird die Gefahr unterschätzt. Wenn ein Schubschiff auf dem Fluss fährt, entwickelt sich unter Wasser ein starker Sog, der bis zum Ufer reicht.

Auch am Rhein wird die Gefahr unterschätzt. Wenn ein Schubschiff auf dem Fluss fährt, entwickelt sich unter Wasser ein starker Sog, der bis zum Ufer reicht.

Foto: TL

Die DRK Wasserwacht Krefeld warnt vor großen Gefahren: "Leider passieren immer noch zu viele Badeunfälle", sagt Leiter Christian Reuter. "Und leider sind die Zahlen weiterhin steigend. Die Baderegeln sind so etwas wie das Ein mal Eins für einen ungetrübten Schwimmtag. Wer die Regeln beachtet, verringert die Risiken für sich und Andere."

Hierzu zählen, unter anderem, die Abkühlung vor dem Einstieg ins Wasser. Damit kann man den Temperaturunterschied zwischen dem erhitzten Körper und der kühleren Wassertemperaturverringern. Auch sollte man nie alkoholisiert schwimmen gehen, da hier das Einschätzungsvermögen getrübt ist. Große Risiken verbergen sich zusätzlich hinter äußeren Einflüssen. Oft wird die Wetterlage unterschätzt. Bei Sturm, Gischt und Gewitter sollte man das Wasser umgehend verlassen, da hier die Gefahr des Ertrinkens droht.

Aber nicht nur im ruhigen Gewässer drohen Gefahren. Viel zu häufig werden die Strömungen im Fluss oder im Meer unterschätzt. Auch hier gibt es ein großes Risiko. Leider kommt es immer wieder zu - teilweise tödlichen - Unfällen. Daran sieht man, dass beim Schwimmern der Eigenschutz und die Rücksichtnahme auf Andere unumgänglich sind. Übrigens: Alle Baderegeln sind ab sofort auch im Internet unter www.wasserwacht-krefeld.de zu finden.

Außerdem lauern große Gefahren am Rhein. Immer baden und spielen Eltern und Kinder im vermeintlich harmlosen Uferbereich. Reuter: "Leider wird hier die Gefahr der Strömung völlig unterschätzt. Wenn ein großes Schubschiff auf dem Rhein fährt, entwickelt sich unter Wasser ein starker Sog, der bis zum Ufer reicht. Ohne es über Wasser sehen zu können, werden den Badegästen die Füße weggezogen und man wird unter Wasser hinaus in den Fluss gezogen." Oft enden diese Unfälle oder auch Rettungsversuche tödlich, weil der menschliche Körper nicht die Kraft hat, gegen die starke Strömung anzukommen. Übrigens: Laut Statistik gibt es immer weniger Kinder, die Schwimmen lernen. "Da ist die Gefahr des Ertrinkens praktisch programmiert", sagt Christian Reuter.

(RP)
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