Krefeld Wasserwacht rettet jetzt mit Jet-Ski

Krefeld · Einen Jet-Ski hat die Wasserwacht des DRK angeschafft - so sind auch schmale und flache Gewässer schnell erreichbar.

 Der neue Krefelder Jet-Ski "Henry" der DRK-Wasserwacht im Test-Einsatz auf dem Elfrather See. Insgesamt 18 000 Euro hat das Gerät mit den Schulungen gekostet. 350 Kilogramm ist er schwer.

Der neue Krefelder Jet-Ski "Henry" der DRK-Wasserwacht im Test-Einsatz auf dem Elfrather See. Insgesamt 18 000 Euro hat das Gerät mit den Schulungen gekostet. 350 Kilogramm ist er schwer.

Foto: Thomas Lammertz

Die Wasserwacht des DRK Kreisverbandes Krefeld verfügt jetzt - erst als zweiter DRK-Kreisverband in Nordrhein-Westfalen überhaupt - über einen speziell für die Wasserrettung umgebauten Jet-Ski: Das Modell RWC WR1 PRO wurde von Yamaha hergestellt und von der Firma WaterRescue ausgestattet. Am Samstag wurde er offiziell in Dienst gestellt und von Patin Ulrike Steeger, Regionalmarktleiterin Bockum der Sparkasse Krefeld, auf den Namen "Henry" getauft - in Erinnerung an den Gründer des Roten Kreuzes Henry Dunant.

"Mit dem neuen Fahrzeug sind wir schnell auch in schmalen oder flachen Bereichen eines Gewässers und es ist sehr leicht bedienbar", erklärt Christian Reuter, Leiter der Wasserwacht. Er und sein Team sind froh über die Ergänzung ihrer Ausrüstung, die pünktlich zum Saison-Beginn auf dem Elfrather See in Dienst gestellt wurde. Das Konzept der Wasserrettung per Jet-Ski ist neu, die Krefelder Wasserwacht hat sich bereits früh damit beschäftigt.

Der Jet-Ski hat einen 110 PS starken Otto-Motor mit Jet-Antrieb, eine wasserdichte Sondersignal-Anlage und ein Rettungsbrett (Life-Sled) der amerikanischen Fachfirma Wahoo! International zur Personenrettung. Die Sitzbank des RWC ist für drei Personen gebaut, eine weitere Person kann auf dem Rettungsbrett transportiert werden. Das RWC wird mit einem oder zwei Helfern besetzt. Der knapp 1,5 Jahre alte Jet-Ski diente als Jahresmodell zuvor zu Schulungszwecken der Firma WaterRescue und wurde schon bei Jet-Ski- und Motorboot-Rennen zur Absicherung eingesetzt. Er hat ca. 18 000 Euro gekostet, inklusive der Schulung von fünf Fahrern. Der Neupreis liegt bei 36 000 Euro. Trailer und Rettungsbrett sind neu.

Der neue Jet-Ski bietet viele Vorteile: Es wird per Hänger transportiert, der Fahrer braucht aber keine Hänger-Zulassung, sondern der einfache Führerschein reicht aus - "das ist ein Vorteil für viele unserer Helfer und macht uns flexibel", so Reuter. Am Einsatzort kann das 350 Kilo schwere Fahrzeug schnell ins Wasser gebracht werden. Auf dem Wasser erreicht es schnell seine Höchstgeschwindigkeit, verursacht aber nur geringen Sog und Wellenschlag - "das ist zum Beispiel vorteilhaft, wenn wir an einem Ruder-Regattafeld vorbeifahren müssen", so Reuter. Außerdem bleibt das Wasser am Einsatzort ruhiger und das RWC wirkt auf im Wasser treibende Menschen nicht so bedrohlich wie ein großes Boot. Am Einsatzort können die Helfer eine verunglückte Person schnell auf das LifeSled (Brett) ziehen, das eine rutschfeste Oberfläche hat, sodass die Person sicher liegt. Dazu ist der Jet-Ski mit Seitenschlaufen ausgestattet, an denen sich weitere verunglückte Personen festhalten können. "Mit dem Jet-Ski sind wir schnell an Land - das ist wichtig, wenn wir zum Beispiel einen Menschen reanimieren müssen", sagt Reuter. "Unsere Wasserwachtler hatten den Jet-Ski der Wasserwacht Aachen bei der Boot in Düsseldorf gesehen und vorgeschlagen, einen für Krefeld anzuschaffen. Der Vorstand des Kreisverbandes hält das für eine sinnvolle Ergänzung zu dem vorhandenen Schnellboot Buster und dem Hochwasser-Rettungsboot, sodass wir uns überlegt haben, wie wir es finanzieren können", so Sabine Hilcker, Kreisverbands-Geschäftsführerin.

(RP)
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