Krefeld Volksbank blickt auf sehr gutes Jahr zurück

Krefeld · Der Vorstandsvorsitzende Klaus Geurden blickt in seiner Jahresbilanz zufrieden auf ein in vielen Werten gutes Jahr für die Volksbank zurück. Die Dividende wird stabil bei sechs Prozent bleiben. Die Verbandsversammlung ist am 5. April.

 Blick in die prachtvolle Haupthalle des neuen Volksbankgebäudes - sicher einer der schönsten Arbeitsplätze Krefelds. Auch darüber freuen sich die Volksbank-Vorstände Stefan Rinsch, Wilhelm Struck, Klaus Geurden (Vorsitzender) und Christoph Gommans (v.l.).

Blick in die prachtvolle Haupthalle des neuen Volksbankgebäudes - sicher einer der schönsten Arbeitsplätze Krefelds. Auch darüber freuen sich die Volksbank-Vorstände Stefan Rinsch, Wilhelm Struck, Klaus Geurden (Vorsitzender) und Christoph Gommans (v.l.).

Foto: Lammertz

Wie schwierig das Bankgeschäft geworden ist, führt die Jahresbilanz der Volksbank Krefeld eindringlich vor Augen: Obwohl die Genossenschaftsbank in vielen Bereichen erfreuliches Wachstum vorweist, ist das Gesamtbetriebsergebnis leicht von 1,12 auf 1,06 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme gesunken. Dieser Effekt sei der Niedrigzinsphase geschuldet, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Volksbank, Klaus Geurden, als er jetzt die Jahresbilanz 2015 für sein Unternehmen vorlegte. Er zeigte sich hochzufrieden mit dem Jahr, in dem die Volksbank sich trotz schwieriger europapolitischer Rahmenbedingungen bestens behauptet hat. Zusätzlich beflügelt wird die positive Grundstimmung durch das spektakuläre Gebäude, in dem er und seine Kollegen nun die zweite Jahrespressekonferenz absolvierten. "Ich kann Ihnen sagen: Das Arbeiten hier macht richtig Spaß."

Zu den guten Zahlen: Das Gesamtkundenvolumen ist um 146 Millionen Euro oder 4,3 Prozent auf 3,58 Milliarden Euro gestiegen. Auch bei einem wichtigen Indiz für die Wirtschaftskraft einer Region, beim Kreditgeschäft, gab es Zuwachs: Das Kreditvolumen für Mitglieder und Kunden stieg von 893 auf 957 Millionen Euro; das Gesamtkreditvolumen (mit den in die genossenschaftliche Finanzgruppe vermittelten Finanzierungen) stiegt gegenüber 2014 um 77 Millionen Euro oder 5,3 Prozent auf 1,525 Milliarden Euro.

Ein für Anleger wichtiger Punkt: "In der Niedrigzinsphase sind Geldanlagen in Wertpapiere und Immobilieninvestitionen eine sinnvolle Strategie, um Sparziele zu erreichen", erläuterte Geurden. Die Volksbank kann bei Wertpapieren und Fonds auf einen Zuwachs um 9,7 Prozent oder 48 Millionen auf 542 Millionen Euro verweisen - für Geurden auch ein Beleg für die Qualität der Beratung bei der Volksbank, denn die sei auf diesem Feld intensiv erforderlich. Dazu gehört auch das Kapitel Häusle-Bau oder -Kauf: Die Volksbank vermittelte demnach 125 Millionen Euro an Krediten für 568 Häuser gegenüber 503 Häusern im Jahr 2014 (plus 17 Prozent). Immobilien als Anlage sind demnach beliebt; die Immobilienpreise steigen, von einer "Immobilienblase" könne man aber in der Region nicht reden, betonte Geurden.

Geurden sieht das Geschäftsprinzip der Volksbank in den Trends des Jahres 2015 ungebrochen bestätigt, denn wieder haben mehr Menschen der Volksbank ihr Geld anvertraut: "Die konsequente Umsetzung des genossenschaftlichen Prinzips hat 2015 für die Volksbank Krefeld zu einem erfolgreichen Geschäftsjahr werden lassen", resümierte Geurden. Die Bilanzsumme der Bank stieg um rund ein Prozent auf 1,615 Milliarden Euro. Die Zahl der Teilhaber stieg 2015 um 1680 auf 40.788 Mitglieder. Das Volumen der Einlagen der insgesamt 95.000 Kunden der Volksbank stieg um zwölf Millionen Euro auf 1,259 Milliarden Euro an. "Inklusive der Einlagen, die über die Volksbank Krefeld in die Unternehmen der genossenschaftlichen Finanzgruppe geflossen sind, sind dies sogar 2,056 Milliarden Euro und ein Plus von 3,5 Prozent." Ungebrochen hart ist Geurdens Kritik an der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die im Urteil Geurdens Konzerne bevorzugt und mittelständischen Regionalbanken unnötige Lasten aufbürde: "Die Rahmenbedingungen verschlechtern sich für mittelständische Banken", sagte Geurden; Volksbanken und Sparkassen kämpften deutschlandweit gemeinsam gegen diesen Trend, berichtet er.

So sei vorgesehen, dass Banken ab einem vergleichsweise geringen Kreditvolumen von 25.000 Euro 100 Datenfelder zu dem Kredit an die EZB melden müssen - was einen erheblichen bürokratischen Aufwand bedeutet und für Geurden auch datenschutzrechtlich sehr problematisch ist.

Dabei habe sich seit der großen Bankenkrise 2008 gezeigt, dass gerade Regionalbanken gut durch die Krise gekommen seien und jetzt mit einem Regelwerk überzogen würden, das sie belaste und Großbanken einseitig bevorzuge - hier solle die EU gegensteuern, forderte Geurden. "Wir", hält er dem selbstbewusst entgegen, "sind erfolgreicher als Großbanken."

(RP)
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