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Krefeld Verberg: Aus für Karnevalszug?

Krefeld · Nach den Alkohol-Exzessen von Jugendlichen auf dem Verberger Karnevalszug überlegt der Bürgerverein, den Zug im nächsten Jahr abzusagen. Einzige Möglichkeit, ihn zu retten: Mehr Absperrungen und mehr Sicherheitskräfte.

 Dieses Bild entstand beim Verberger Karnevalszug 2009. 24 Jugendliche wurden von der Polizei festgenommen.

Dieses Bild entstand beim Verberger Karnevalszug 2009. 24 Jugendliche wurden von der Polizei festgenommen.

Foto: Thomas Lammertz

Verberg "Der Karnevalszug ist vier Kilometer lang — 3900 Meter war er schön. Nur die letzten 100 Meter war es eine Katastrophe und das ist in der Öffentlichkeit hängen geblieben", sagte Ralf Mühlenberg, Präsident der Karnevalsgesellschaft Verberg und zugleich scheidender Vorsitzender des Bürgervereins Verberg auf der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins.

Der Anblick rund um Haus Ritte an der Moerser Straße, wo Hunderte Jugendliche beim Kinderkarnevalszug die Moerser Landstraße blockierten und sich bis ins Koma betranken, hat in Verberg deutliche Spuren hinterlassen. "So etwas wie in diesem Jahr darf sich auf keinen Fall wiederholen", sagte Mühlenberg. "Die Jugendlichen, die sich zum Saufen an dem Kreisverkehr treffen, machen die Stimmung kaputt. Ich habe von Fußgruppen gehört, die von Jugendlichen beworfen wurden. Das kann nicht sein", sagte der Präsident der Karnevalsgesellschaft. Die Jugendlichen machen das Brauchtum und eine über 40-jährige Tradition kaputt.

Viele Gespräche führen

Mühlenberg schilderte, wie sich bereits in den letzten Jahren die Lage verschlimmert habe, zunehmend gebe es mehr Auflagen. "Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, dann ist der Verberger Karneval tot." Zu dem Thema habe es bereits Gespräche gegeben — weitere werden in dieser Woche folgen, auch mit der Polizei und anderen Organisationen. "Wir sind um eine Lösung bemüht", sagte Mühlenberg.

Der Knackpunkt: Die Jugendlichen kommen nicht, um mit den anderen Karneval zu feiern, sondern sie wollen nur Alkohol trinken, so die Einschätzung der meisten Anwesenden der Jahreshauptversammlung. Laut Mühlenberg gebe es Lösungsmöglichkeiten für die Zukunft. Erstens: "Wir machen keinen Zug mehr. Die Polizei hat uns gegenüber bereits angekündigt, dass sie den Zugweg in dieser Form nicht noch einmal genehmigt." Die zweite Möglichkeit, die die KG diskutiert: "Vor Haus Ritte werden Absperrungen aufgestellt und die Präsenz von Ordnungskräften wird deutlich erhöht. Zudem wird der Zugweg gedreht, er zieht also von Haus Ritte bis zu Kleinlosen, wo er sich dann auflöst. Außerdem werde der Bereich vor Haus Ritte beim Zug völlig ausgespart."

Die Kontrollen zu verschärfen, wird teilweise schwierig, denn: "Bei den Kontrollen haben sich die unter 18-Jährigen geschickt verhalten und den Besitz des Alkohols auf die Älteren geschoben", sagte Karl-Heinz Buskamp, Ehrensenator der KG Verberg. Ein anwesender Verberger schilderte, wie "Eltern sogar eine Kiste Bier aus dem Kofferraum des Autos in den Bollerwagen der Kinder hievten." Es bleibt also abzuwarten, welche Lösungsansätze für den Verberger Kinderkarnevalszug gefunden werden.

Neben dem Karneval in Verberg standen auch Neuwahlen des Vorstands an. Als Nachfolger für Ralf Mühlenberg, der nach fünf Jahren nicht mehr als Vorsitzender kandidierte, wurde der Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer Manfred Steinborn gewählt.

(RP)
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