Krefeld Uerdingen: Deich wird eingeweiht - Kritik am Termin

Krefeld · Es ist ein für die ganze Stadt bedeutsamer Akt, weil Experten das Rheinufer Krefelds als städtebauliches Pfund einschätzen: Oberbürgermeister Frank Meyer wird am Mittwoch, 6. April, 10 Uhr, bei einem Festakt den neu gestalteten Deich offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Der Termin sorgt auch für Unmut: Heike Hoffmann, Vorsitzende des Bürgervereins Uerdingen am Rhein, findet ihn unglücklich gewählt, weil vormittags nur wenige Menschen Zeit hätten. "Mit einer anderen Uhrzeit hätte es ein Event für ganz Uerdingen werden können", sagte sie gestern auf Anfrage und betonte zugleich, dass ihre Kritik keine Position des Bürgervereins sei, sondern ihre persönliche Einschätzung.

Der Festakt findet auf dem Rheindeich in der Nähe des Uerdinger Rheintors statt. Meyer wird dazu Staatssekretär Peter Knitsch aus dem NRW-Umweltministerium und die Mitglieder der "Hochwassernotgemeinschaft Rhein" begrüßen, die an diesem Tag in Uerdingen tagen. Vertreter der großen Krefelder Glaubensgemeinschaften werden den Deich einweihen. Auch die Bürger sind zur Teilnahme eingeladen.

Der neue Deich erreicht jetzt eine Höhe von 33,38 Metern über Normal Null. Dies entspricht in etwa einem Schutz vor einem 500-jährlichen Hochwasser plus einer Sicherheitshöhe von einem Meter. Damit bietet er rund 25.000 Bürgern und 1500 Betrieben in Krefeld zuverlässigen Schutz.

Die Sanierung kostete rund 4,6 Millionen Euro und wurde größtenteils vom Land NRW gefördert. Eine in den neuen Deich eingebaute Spundwand mit bis zu 1,5 Tonnen schweren und zwischen vier und elf Meter langen Elementen ist nötig, um in dem Bereich, wo der größte Druck bei einem möglichen Hochwasser herrscht, eine ausreichende Dichtigkeit herzustellen. Durch die Kurve, die der Rhein bei Uerdingen fließt, ist der Wasserdruck dort auf den Deich enorm und wird durch Wellen und Treibgut weiter verstärkt.

(vo)
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