Krefeld "Überglücklich": Flüchtlingsrat mit neuer Anlaufstelle

Krefeld · Nach dem Umzug im vergangenen Oktober wurden die Räume am Bleichpfad 15c nun offiziell eingeweiht.

 Ute Richter, Ulla Kienetz und Christoph Bönders (v.l.) im neuen Büro des Flüchtlingsrates.

Ute Richter, Ulla Kienetz und Christoph Bönders (v.l.) im neuen Büro des Flüchtlingsrates.

Foto: Lammertz

Der Flüchtlingsrat Krefeld konnte im vergangenen Oktober neue Räume im Erdgeschoss des Bleichpfadhochhauses beziehen. Nun wurden die Räumlichkeiten mit einer kleinen Feier offiziell eröffnet.

Der Flüchtlingsrat Krefeld existiert bereits seit 1995. In ihm haben sich Organisationen, Verbände und Einzelpersonen mit dem Ziel zusammengeschlossen, sich "für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Flüchtlingen und die Wahrung ihrer Menschenwürde" einzusetzen, wie es auf der vereinseigenen Homepage heißt. Ute Richter, Vorsitzende des Flüchtlingsrates, erzählt in ihrer Eröffnungsrede, dass diese Arbeit 20 Jahre "vom Esstisch zu Hause" aus erfolgt sei und sie "überglücklich" sei, dass die ehrenamtliche Tätigkeit nun endlich in einer Geschäftsstelle mit Büro stattfinden könne. Damit gebe es nun eine neue "Anlauf- und Begegnungsstätte für Flüchtlinge und hilfsbereite Bürger in unserer Stadt". Möglich wurde diese Geschäftsstelle durch zahlreiche Sach- und Geldspenden.

Oberbürgermeister Frank Meyer stellte in seinem Grußwort heraus, dass es sich bewährt habe, in den ersten Tagen seiner Amtszeit einen Flüchtlingskoordinator zu benennen. Durch Hansgeorg Rehbein könne die Zusammenarbeit mit den Hilfswilligen nun besser koordiniert werden. Er hob hervor: "Ehrenamt funktioniert nur, wenn es Strukturen hat." Der Flüchtlingsrat Krefeld habe sich mit den neuen Räumlichkeiten und seinen vielfältigen Projekten genau diese Strukturen gegeben und damit "ein starkes Stück der Krefelder Integrationsgeschichte" geleistet.

Auf etwa 165 Quadratmetern über zwei Etagen öffnen sich die hellen, freundlichen Räume seinen Besuchern, die dort ein buntes Angebot vorfinden: Neben Hausaufgaben- und Kinderbetreuung, hat sich auch ein neuer Chor formiert. Es werden Deutschkurse angeboten sowie Schulungen zur Berufsfindung mit Unterstützung etwa bei Bewerbungen. Auch Kreativkurse finden statt; hierfür steht eigens der Werkraum zur Verfügung, den Ulla Schreiber, als "Rohling" bezeichnete, da er sich noch entwickeln werde. Ulla Schreiber, so betonte Uta Richter, habe das Projekt Begegnungsstätte auf den Weg gebracht. Sie ist zudem langjährige Bewohnerin des Bleichpfadhochhauses und nutzt das vorhandene nachbarschaftliche Netzwerk im Haus, um die nötige Integrationsarbeit begleiten zu können: "Die Hilfsbereitschaft in diesem Haus ist fantastisch!"

Der Einweihungsabend wurde durch "Impro-Theater" abgerundet: Helmut Wenderoth, Volker Diefes und Brigitte Weyhes vom Kresch-Theater machten "Flucht und Neubeginn" zum Thema.

(RP)
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