Krefeld Tuberkulose-Alarm an Hülser Grundschule

Krefeld · Eine Mitarbeiterin der Astrid-Lindgren-Schule in Hüls am Standort Bonhoefferstraße ist an Tuberkulose erkrankt. Nun müssen 75 Kinder beobachtet werden, ob sie sich angesteckt haben.

 Schulbau an der Bonhoefferstraße: Lehrer und 75 Kinder müssen auf sich achtgeben in den kommenden Wochen. Eine Mitarbeiterin in der Ganztagsbetreuung ist seit Samstag wegen Tuberkulose im Krankenhaus.

Schulbau an der Bonhoefferstraße: Lehrer und 75 Kinder müssen auf sich achtgeben in den kommenden Wochen. Eine Mitarbeiterin in der Ganztagsbetreuung ist seit Samstag wegen Tuberkulose im Krankenhaus.

Foto: Thomas Lammertz

Auch wenn Tuberkulose (TBC) mittlerweile gut heilbar ist und zu Panik kein Anlass besteht, löst ein TBC-Fall immer noch eine Maschinerie an Vorsorgeuntersuchungen aus: Eine Betreuungskraft des Offenen Ganztags an der Astrid-Lindgren-Schule in Hüls am Standort Bonhoefferstraße ist an einer "offenen Tuberkulose" erkrankt. Nach dem aktuellen Kenntnisstand hatte die Frau persönlichen, relativ engen, damit ansteckungsrelevanten Kontakt zu rund 75 Kindern und einigen Lehrern. Sie alle müssen nun zum Arzt und darauf achten, ob sie in den kommenden Wochen Anzeichen der Krankheit haben - die Inkubationszeit bei TBC liegt bei vier bis zwölf Wochen.

Die Frau wird seit dem 20. Juni im Krankenhaus behandelt. Die Stadt wurde am Montag über den Befund informiert. Das Gesundheitsamt hat noch am selben Tag mit der Schulleitung das weitere Vorgehen abgesprochen: Über die Schule wurden ein Schreiben des Fachbereichs Gesundheit und ein Informationspapier zu Tuberkulose an die Familien verteilt, deren Kinder eng genug mit der Betreuerin zu tun hatten, dass eine Ansteckung nicht ausgeschlossen werden kann. Die Eltern sind gebeten, sich zum einen mit dem Gesundheitsamt in Verbindung zu setzen, zum anderen einen Termin bei ihrem behandelnden Kinderarzt zur Untersuchung und weiteren Diagnostik zu vereinbaren.

Auch das Umfeld der erkrankten Frau wird gewarnt. Wie ein Stadtsprecher erläuterte, wird es eine Umfeldrecherche geben: Bekannte, Freunde und Nachbarn, die mit der Patientin Kontakt hatten, werden informiert - wichtig dafür seien besonders die Angaben der Patientin selbst.

Ansteckungsgefahr besteht laut dem Informationsschreiben der Stadt bei einem "engeren oder länger dauernden Kontakt zwischen Bakterienausscheider und Empfänger". Engerer Kontakt meint Personen, die zusammen wohnen oder die gleichen Räume über einen längeren Zeitraum benutzen. Steckt man sich an, dauert es vier bis zwölf Wochen bis zum Ausbruch der Krankheit. Symptome sind Abgeschlagenheit, Husten, erhöhte Temperatur, Nachtschweiß, blutiger Auswurf, plötzliche Hauterkrankungen oder eine Rippenfellentzündung. Es müssen nicht alle Symptome auftreten. "Wir empfehlen die bewährte ärztliche Grundforderung: Bei Vorliegen eines länger bestehenden Hustens - länger als drei Wochen - ist unbedingt ein Arzt zur Abklärung der Ursache aufzusuchen", heißt es in dem Informationspapier der Stadt. Zu Panik bestehe kein Anlass, betont ein Stadtsprecher. Es gebe in Deutschland jedes Jahr etwa 5000 Fälle von Tuberkulose.

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Foto: lmstockwork/ Shutterstock.com

Die Krankheit ist gut behandelbar; viele trügen ohnehin Tuberkelbazillen in sich, die von einem intakten Immunsystem in Schach gehalten werden könnten. Werde das Immunsystem durch eine weitere schwere Krankheit geschwächt, könne die Krankheit ausbrechen.

(RP)
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