Krefeld Tränen beim Moerser Literaturpreis

Krefeld · Zwei Krefelderinnen gehören zu den Preisträgern: Claudia Schmitz und Anne Stolle.

 Den von der Rheinischen Post gestifteten dritten Preis erhält die in Neuss geborene Anne Stolle.

Den von der Rheinischen Post gestifteten dritten Preis erhält die in Neuss geborene Anne Stolle.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die Gesellschaft zur Förderung des literarischen Lebens hat zusammen mit der Volksbank Niederrhein und der Rheinischen Post die drei Gewinner des 18. Moerser Literaturpreises geehrt. Der Preis soll schreibenden Nachwuchs fördern. Die Gäste erlebten eine emotionsgeladene Veranstaltung.

 Die Siegerin kommt aus Krefeld: Claudia Schmitz schrieb eine literarische Todesfuge über "Schneewehen".

Die Siegerin kommt aus Krefeld: Claudia Schmitz schrieb eine literarische Todesfuge über "Schneewehen".

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Besonderen Anteil daran hatte die Siegergeschichte der Krefelder Autorin Claudia Schmitz, Jahrgang 1971. Sie erhält 2600 Euro von der Volksbank Niederrhein. Mit der berührenden Geschichte der kleinen Christine in "Schneewehen" lässt sie den Zuhörer die Beklommenheit mitfühlen, wenn ein Unfall das (Familien-)Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Statt von der verstorbenen Mutter wird das Kind von der miesepetrigen Frau Kramer betreut. Und so bleiben dem Vater und der schwerbehinderten Christine, die den Winter so liebt, aber seit dem Unfall "Schneestürme im Kopf" hat, nur die Wochenenden, um etwas von der alten Leichtigkeit zurückzuholen, die das Schicksal ihnen scheinbar verspielt hat. Das dramatische Ende der Geschichte ließ nicht nur viele der weiblichen Besucher zum Taschentuch greifen. Der zweite Preis und 1000 Euro von der Moerser Gesellschaft gehen an den 1972 geborenen Düsseldorfer Thorsten Schmidt. Er erzählt in "Kopfüber, Hannah" die Geschichte einer ungewöhnlichen, grenzüberschreitenden Kinderfreundschaft.

Die Gewinnerin des dritten Preises von 750 Euro, gestiftet von der Rheinischen Post, ist die 40-jährige Krefelderin Anne Stolle. In "Von unten betrachtet" erzählt Stolle, die selbst zwei Kinder hat, von der Mutter eines Krabbelkindes und ihrem Spagat zwischen den eigenen Ansprüchen, dem Kind gerecht zu werden, Schuldgefühlen, gut gemeinten Ratschlägen, dem Wunsch nach einer beruflichen Karriere und einem Chef, der diese Hoffnung unvermittelt platzen lässt.

(RP)
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