Krefeld Tiger und Bär öffnen die Herzen

Krefeld · Bei der Kresch-Premiere "Oh wie schön ist Panama" hatten auch die Erwachsenen Spaß.

 Zwei beste Freunde finden eine Kiste und brechen auf in das Sehnsuchtsland Panama: Franco Melis (Tiger, r.) und Charles Ripley (Bär) begeistern die kleinen Zuschauer im Kresch-Theater ebenso wie die Erwachsenen.

Zwei beste Freunde finden eine Kiste und brechen auf in das Sehnsuchtsland Panama: Franco Melis (Tiger, r.) und Charles Ripley (Bär) begeistern die kleinen Zuschauer im Kresch-Theater ebenso wie die Erwachsenen.

Foto: Michael jezierny

Sie sind beste Freunde, der kleine Tiger und der kleine Bär - wie stark das Band ihrer Freundschaft ist, stellen die sympathischen Zwei immer wieder unter Beweis, so auch in der vermutlich bekanntesten Erzählung Janoschs, "Oh, wie schön ist Panama", die jetzt in der Regie von Frank Mestre im Kresch-Theater Premiere hatte. Es ist eine warmherzige und witzige Hommage an die Freundschaft.

Horst Eckert (alias Janosch, geb. 1931) sagte einmal, dass Glück für ihn ein seliger Zustand sei, für den es keinen äußeren Anlass brauche. Schaut man auf seine berühmten Figuren, so stattet der medienscheue Kinderbuchautor und Illustrator seine Figuren nicht immer mit größter Glückseligkeit aus, was ja auch langweilig wäre. Vielmehr kreiert er sympathische Geschöpfe mit allzu menschlichen Stärken und Schwächen - was sich über Generation hinweg bewährt hat.

Für Tiger und Bär könnte das Leben nicht schöner sein, sie wohnen in einem gemütlichen Haus mit Schornstein und Boot, unten am Fluss. Wie gemütlich sie es hatten, zeigen Franco Melis (Tiger) und Charles Ripley (Bär). Mit Spannung verfolgen die Kinder und Erwachsenen, wie sich eine große Holzkiste am hinteren Bühnenrand öffnet. Zum Vorschein kommen Füße und Beine, genüsslich rekeln und strecken sich Tiger und Bär, ehe sie rücklings aus der Kiste auf den Holzboden fallen, sie klopfen und stampfen in rhythmischen Schlägen auf den Boden, laufen zum Publikum und beschnuppern sich, erst erklingt das Akkordeon dann die Gitarre (live gespielt von Joachim Froebe), es klingt nach Palmen - oder gar nach Panama?

Mestre und die Schauspieler finden in diesem sinnlichen und körperbetonten Spiel einen wunderbaren Einstieg, in die Welt von Bär und Tigers. So fühlt es sich gleich zu Beginn so an, als seien die beiden Freunde bereits in Panama, ihrem Traumland - und das sind sie ja auch, aber dazu später.

Der Fund einer Kiste im See, sehr schön in Form eines kleinen Aquariums am vorderen Bühnenrand gut sichtbar für die Kinder eingelassen, auf der "Panama" geschrieben steht, weckt Fernweh. "In Panama", weiß der Tiger, "ist alles viel schöner. Denn Panama riecht von oben bis unten nach Bananen." Auf ihrer Reise machen die Freunde allerlei Bekanntschaft: Maus, Fuchs, Kuh, Hase, Igel und Krähe werden von Melis und Ripley mit viel Körpereinsatz und Witz gespielt. So gibt es eine bayrische Kuh, die immer wieder "Pana-muh" ruft.

Melis und Ripley sind mit vollem Körpereinsatz dabei, in Gestik und Mimik kommen sie den Janoschfiguren sehr nahe, und sie halten viele, sehr lustige Momente für die Kinder und die Erwachsenen gleichermaßen bereit. Die Krähe kann den beiden schließlich das Land ihrer Träume zeigen, denn "Vögel wissen alles". Und die schlaue Krähe führt die beiden Freunde wieder an ihren Heimatort zurück. Um viele Begegnungen und Erfahrungen reicher, merken die beiden schließlich, dass es nirgendwo so schön ist wie daheim.

Wer vor allem mit kleinen Kindern verreist, der kennt dieses Gefühl, es fehlen die vertrauten Spielsachen, die gewohnte Umgebung und die geliebten Freunde, und es kommt die Einsicht, dass Zuhause doch alles am schönsten ist.

Karteninfo: www.kresch.de

(RP)
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