Krefeld Tiefensees Plan für die A 57

Krefeld · Das Bundesverkehrsministerium hat gestern zu einer RP-Anfrage Stellung genommen: Der Minister favorisiert offenporigen Asphalt und Lärmschutzwände. Für den Tunnel und das Glasdach bedeutet das wohl die finale Absage.

Das Träumen vom Tunnel haben sich in Krefeld viele Politiker schon abgewöhnt. Der Traum von einer Glaskuppel über der A 57 hat gerade erst begonnen, da erteilt Bundesverkehrsminister Tiefensee auch diesem Vorschlag schon wieder eine Absage.

Gestern ließ er über seinen Sprecher Sven Ulbrich mitteilen: "Bei genauerer Prüfung hat sich ergeben, dass solche Konstruktionen nicht die hohen sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllen, die seit 2004 auch europaweit verbindlich vorgegeben sind." Dies betreffe Anforderungen des Brandschutzes, des Anfahrschutzes, der Wartung und der Reinigung sowie der Lüftung im Betriebs- und Brandfall. Aufgrund der sehr aufwändigen bau- und betriebstechnischen Ausstattung ergäben sich keinerlei Kostenvorteile gegenüber einer konventionellen Bauweise. Offenbar denkt Tiefensee anders als niederländische Kollegen: In Krefelds Partnerstadt Venlo könnte solch eine Glaskuppel über der Autobahn Wirklichkeit werden. Deshalb hatte auch Krefelds Politik einen Prüfauftrag an die Verwaltung weiter gegeben.

Probleme nur bei Hochhäusern

Tiefensees Ministerium habe sich in der Vergangenheit intensiv mit der A 57 befasst, schreibt Ulbrich. Bei der Autobahn 57 sei die Besonderheit, dass sie sich in der Ortslage von Krefeld weitgehend in Dammlage befindet. Untersuchungen des Landes Nordrhein-Westfalen zum sechsstreifigen Ausbau der A 57 hätten ergeben, dass schon bei einem Ausbau in vorhandener Höhenlage mit Lärmschutzwänden und offenporigem Asphalt die bestehenden Lärmpegel um bis zu 10 Dezibel abgesenkt werden können, schreibt Ulbrich. Der vorgesehene Asphalt habe zudem den Vorteil, dass Lärm bereits an der Quelle vermieden wird, mithin auch weiter entfernte Objekte geschützt würden.

Mit diesem Lärmschutzkonzept könnten bis auf wenige Ausnahmen, damit meint er die obere Hochhausetagen in Höhe Gartenstadt, die Nachtgrenzwerte der Verkehrslärmschutzverordnung eingehalten werden. Die Variante stelle zudem die wirtschaftlichste Lösung des Lärmschutzproblems auf der A 57 in Krefeld dar und werde deshalb vom Bundesverkehrsministerium favorisiert.

(RP)
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