Krefeld Thomas Schlerka, der neue Mann am Bayer-Pult

Krefeld · Als Nachfolger von Ken Duryea übernimmt der gebürtige Ludwigshafener die Leitung der Bayer Symphoniker.

Wie kann man junge Menschen für klassische, nach deren Ansicht langweilige Musik begeistern? Über diese Frage machen sich Konzertveranstalter vermehrt Gedanken, sehen sie doch, dass ihr Publikum nicht jünger wird. Auch die Bayer-Symphoniker treiben solche Sorgen um, und so fügte es sich gut, dass in der Nachfolge von Dirigent Kenneth Duryea, der in den vergangenen sieben Jahren das Orchester bestens geschult hatte, aber wegen beruflicher Überlastung an der Kölner Musikhochschule die Leitung abgeben musste, mit Thomas Schlerka nun ein Künstlerischer Leiter den Bayer-Symphonikern vorsteht, der nur so von unkonventionellen Ideen sprüht.

Der gebürtige Ludwigshafener verfügt über ein breitgefächertes Repertoire in den Bereichen Oper/Operette und Konzert, dirigierte bereits renommierte Orchester im In-und Ausland und arbeitet bevorzugt im pädagogischen Bereich. Dazu gehören Chor-und Orchestererziehung von Laien, Semiprofessionellen und Berufsmusikern, aber auch die Motivation begabten Nachwuchses im Instrumental- und Vokalbereich.

Schlerka ist somit ganz besonders befähigt, Programme so auszuwählen, dass auch junge Menschen angesprochen werden. Traditionelles und Modernes zu verbinden und dabei die starren Grenzen zwischen E-und U-Musik beiseite zu lassen, sieht der engagierte Musiker als pädagogischen Auftrag an.

Dass er bei den Bayer-Symphonikern - trotz mancher anfänglicher Irritationen - die Bereitschaft erlebt, sich auf Ungewohntes einzulassen, betont er im Pressegespräch genauso erfreut wie er die vorbildliche Unterstützung durch den Orchestervorstand lobt.

Dass das diesjährige Bayer- Herbstkonzert (am 22. November um 17 Uhr im Seidenweberhaus) mit dem 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow beginnen kann, ist der seit Kurzem bestehenden Zusammenarbeit mit der Klavierbaufirma Kawai zu verdanken. Sie hat die junge ukrainische Pianistin Darina Klinton - bereits weit gereist und mit honorigen Preisen ausgezeichnet - vermittelt und zahlt auch deren Honorar.

Weiter geht's im "Schlerka-Programm" mit Melodien aus "Funny Girl", "Gypsy", "Mame", "A Chorus Line", "The Phantom oft the Opera" und "Annie get your gun". - "Etwas für's Herz" (so Schlerka) ist "Gabriels Oboe" aus "The Mission". - Christoph Stöber (24) wird den Solopart im Klavierkonzert von Leroy Anderson spielen, und mit "Broadway Showstuppers" (wie "There's no business like show-business") endet die bemerkenswerte Programmfolge. Auf die Akzeptanz der Jugend darf man gespannt sein.

(RP)
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