Krefeld Betrug mit Thermomix - Frau (26) muss ins Gefängnis

Krefeld · Das Krefelder Schöffengericht hat eine vorbestrafte Betrügerin zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Die Frau hatte Waren im Internet angeboten, die sie gar nicht besaß, unter anderem ein Küchengerät "Thermomix". In rund einem Jahr hatte sie Menschen um knapp 28.000 Euro betrogen.

Thermomix-Betrug: Frau (26) muss ins Gefängnis
Foto: Thermomix

Nach dem Geständnis der Frau ging das Gericht von gewerbsmäßigem Betrug in 61 Fällen und Urkundenfälschung aus. Die füllige Frau auf der Anklagebank sprach nur leise und stockend, für den Richter unverständlich: "Ich verstehe das nicht, erklären Sie mir das", bat er nach den wenigen Worten, die scheinbar zusammenhanglos zum Motiv vorgebracht wurden. Auch die Verteidigerin war ratlos: "Ich habe auch keine richtige Antwort gekriegt."

Dass sie Geld brauchte, weil sie sich schämte, zum Amt zu gehen, trug ihre Verteidigerin vor. Auch, dass sie die Taten bereue. Was niemand nachvollziehen konnte: Die 26-Jährige war schon in Untersuchungshaft und schließlich von der Haft verschont worden, dennoch machte sie weiter. Immer wieder bot sie teure Handy, Elektrogeräte und weitere Gegenstände an, kassierte das Geld und meldete sich nicht mehr. Beim Verkauf einer Küchenmaschine, einem Thermomix, legte sie noch mehr kriminelle Energie an den Tag: Sie trat unter dem Namen der Verkäuferin eines Möbelhauses auf. Die hatte plötzlich Anrufe von verärgerten Käufern erhalten, die bis zu 600 Euro zahlten. "Bei mir haben Leute angerufen und wollten wissen, wo der Thermomix bleibt", schilderte die 58-Jährige vor Gericht. Dann erstattete sie Anzeige.

Während der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Zeugin der Angeklagten im Vorfeld etwas verkauft hatte. Den Namen auf der Quittung nutzte diese dann für ihre Machenschaften. Zwei weitere Zeuginnen berichteten, dass sie gutgläubig das Gerät erwarben und vergeblich warteten. "Man zahlt ja Lehrgeld", war das Fazit einer Frau. Sie bestelle nichts mehr von Privatleuten im Internet. Der Richter sprach von weiteren Anzeigen gegen die Krefelderin, die noch verhandelt werden. Dafür wird sie sich in Kürze auch noch verantworten müssen.

(BL)
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