Krefeld Theater zeigt "Frau Müller muss weg"

Krefeld · Den Wettbewerbsdruck, der schon auf den Viertklässlern der Grundschule lastet, weil es um den eventuellen Wechsel an weiterführende Schulen geht, hat Lutz Hübner, derzeit erfolgreichster deutschsprachiger Bühnenautor, zum Gegenstand seines Stücks "Frau Müller muss weg!" gemacht, und die Inszenierung von Anja Panse, die in Mönchengladbach bereits prima ankam, erwartet nun auch das Publikum des Krefelder Stadttheaters.

 Die Premiere von "Frau Müller muss weg" ist am Samstag, 24. September, ab 19.30 Uhr im Stadttheater zu sehen.

Die Premiere von "Frau Müller muss weg" ist am Samstag, 24. September, ab 19.30 Uhr im Stadttheater zu sehen.

Foto: Stutte

Weil ihren Kindern schlechte Abschlussnoten drohen, die den Weg an Realschule oder Gymnasium verbauen könnten, beschließen einige Eltern, die Klassenlehrerin ihrer Sprösslinge zum Rückzug zu drängen. Auf einem Elternabend wird der Konflikt ausgetragen, und dabei tritt zu Tage, dass einseitige Schulzuweisungen dem Problem nicht gerecht werden. Die Zusammenkunft wird turbulent und nimmt manch unerwartete Wendung. Besonderes Augenmerk hat die Regie dabei auf die Frage gelenkt, woher eigentlich die Eltern die Verhaltensmuster haben, die sie hier zunächst ganz unreflektiert abspulen, und wie solche Muster manchmal undurchschaut von Generation zu Generation weitergegeben werden. Dabei nutzte Panse den Umstand, dass ihr mit Christopher Windgens, Helen Wendt, Esther Keil, Adrian Linke, Eva Spott und Gastdarstellerin Susanne Jansen ein außerordentlich musikalisches Ensemble zur Verfügung steht, das die Lieder, die sich genau auf diese Verhaltensmuster beziehen lassen, in bis zu vierstimmigen Chorsätzen singt und sich dabei auch noch selbst auf Orgel, Geige, Gitarre, Kontrabass und Percussion begleitet. Annegret Enderle besorgte die Arrangements dazu. Ebenfalls mit von der Partie: die Kostüm- und Bühnenbildnerin Annette Meyer, eine weitere langjährige Weggefährtin von Anja Panse. Die Dramaturgie übernahm Thomas Blockhaus von Barbara Kästner.

Außerdem stehen sechs Kinder mit auf der Bühne, die sich im Kontrast zu den Eltern so geben, wie unbefangene Kinder es vor der schulischen Konditionierung tun. Für ihre Interpretation des Stoffes hat sich Panse unter anderem von den Schriften des Psychologen Arno Gruen inspirieren lassen. Und bei allem thematischen Ernst ist daraus auch ein amüsantes Stück geworden.

Karten für die Premiere am 24. September unter 02151 80 51 25.

(RP)
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