Krefeld Tempo-30-Zone für Lehmheide kommt

Krefeld · Erfolg für die Initiative von Anwohnern, Bürgerverein und Bezirksvertretung: Auf der Lehmheide wird eine Tempo 30 - Zone eingerichtet. Der umstrittene Containerstandort soll versuchsweise auf den Friedhofsparkplatz versetzt werden.

 Mitarbeiter der Verwaltung mit Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke, Bernd Albrecht vom Bürgerverein Süd-West und Anwohner Manuel Hänig (v.r.) bei der Verkehrsschau am Friedhofsparkplatz an der Lehmheide.

Mitarbeiter der Verwaltung mit Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke, Bernd Albrecht vom Bürgerverein Süd-West und Anwohner Manuel Hänig (v.r.) bei der Verkehrsschau am Friedhofsparkplatz an der Lehmheide.

Foto: Thomas Lammertz

Auf der Lehmheide soll zukünftig nur noch Tempo 30 gefahren werden. Vertreter des Straßenverkehrsamtes und des Tiefbauamtes waren sich nach Ortsbesichtigung im Rahmen einer Verkehrsschau schnell einig: Auf der Verbindungsstraße zwischen Heideckstraße und Gladbacher Straße wird - vorbehaltlich der Zustimmung der Straßenverkehrsbehörde - zeitnah eine Tempo-30 Zone eingerichtet.

Manuel Hänig, Anwohner des neuen Wohngebiets Johannes-Bausch Straße, hatte das Thema im vergangenen Herbst mit einer Anfrage in der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung angestoßen und damit bei Politik und auch dem Bürgerverein Süd-West offene Türen eingerannt. Denn schon seit Jahren hatte der Bürgerverein unter Führung von Bernd Albrecht das Tempolimit sowie eine Instandsetzung der Straße gefordert. Ausschlaggebend für die Zustimmung der Verwaltung war jetzt, dass an der Lehmheide ein Neubaugebiet entstanden mit 55 Häusern ist, in dem sich viele Familien angesiedelt haben. Die Lehmheide ist Schulweg und hat nun auch einen neuen, viel frequentierten Spielplatz.

Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke will nun einen erneuten Anlauf starten, die Straße in das Straßen-Erneuerungsprogramm aufnehmen zu lassen. Seit Jahren hatten Bürgerverein und Politik gefordert, dass die in der Straßenmitte liegenden alten Straßenbahnschienen, die teils mit Asphalt, teils notdürftig mit Pflastersteinen verfüllt sind, herausgenommen und der Straßenbelag erneuert wird. Weil die Straße Tempo-30 Zone werden soll, könnten im Zuge eines Umbaus auch verkehrsberuhigende Elemente eingebaut und Piktogramme aufgebracht werden. Michael Hülsmann vom Fachbereich Tiefbau dämpfte allerdings die Hoffnungen auf einen baldigen Beginn von Instandsetzungsarbeiten. Drei oder vier Jahre sei die Wartezeit nach Aufnahme ins Erneuerungsprogramm.

Schwieriger gestaltete sich die Diskussion um den zweiten Punkt, der bei der Verkehrsschau besprochen werden sollte: Die Versetzung von Glas- und Altpapiercontainern, die aktuell unmittelbar neben dem Eingang des neuen Kinderspielplatzes und direkt vor den Hauseingängen an der Lehmheide stehen. Anwohner hatten bemängelt, dass, wie ausführlich berichtet, Scherben und wilde Müllablagerungen für Probleme sorgten, außerdem Lärm ein Ärgernis sei.

Lothar Leßmann, zuständiger Mann im Fachbereich Umwelt, stellte seine Sichtweise dar, dass es im Umkreis absolut keinen geeigneten Alternativstandort gebe, nicht auf dem nahen Friedhofsparkplatz, nicht gegenüber des aktuellen Standorts und auch nicht anderswo am Straßenrand. Man könne die Container nicht zu Lasten Dritter versetzen. Den neuen Hausbesitzern seien die Containerstandorte zudem schon beim Kauf ihrer Häuser bekannt gewesen. Der Friedhofsparkplatz, ein Standort, der sowohl von Gisela Brendle-Vierke, Bernd Albrecht als auch Anwohner Hänig favorisiert wird, sei nicht geeignet, weil aufgrund der Lage abseits der Straße und somit abseits sozialer Kontrolle mit wilden Müllablagerungen zu rechnen sei.

Diese Sichtweise unterstützte Michael Stensmann, der mit seiner Familie gegenüber der Parkplatzeinfahrt wohnt. Früher, so berichtete Stensmann, habe dort ein großer Grünschnittcontainer gestanden, in dem immer wieder illegal Müll abgeladen worden sei. Er sei gegen diesen Standort. Nach langer Diskussion einigte sich die Verkehrskommission schließlich auf den Kompromiss, die Container versuchsweise auf den Parkplatz zu versetzen. Voraussetzung ist, dass das Entsorgungsunternehmen sowie die Friedhofsverwaltung Grünes Licht geben, dass die Lkw dort rangieren können und der Wegfall von drei Parkplätzen unkritisch ist. Sollte sich herausstellen, dass unverhältnismäßig viel mehr Müll abgeladen wird als am alten Standort, sollen die Container dorthin zurück versetzt werden.

(RP)
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