Krefeld Tanz für betagte Bürger

Krefeld · Tanzen hält den Köper fit, trainiert das Gedächtnis und macht vor allem Spaß. Beim Verein "Sport für betagte Bürger" können sich Interessenten alle 14 Tage zum Training einfinden.

 Sabine und Horst Maaß (rechts) ) leiten die Tanzpaare beim Training im Pfarrsaal der Anna-Kirche an.

Sabine und Horst Maaß (rechts) ) leiten die Tanzpaare beim Training im Pfarrsaal der Anna-Kirche an.

Foto: Verein Sport für betagte Bürger

"Immer im Rahmen bleiben - das ist im Bereich der Grundhaltung". Es klingt ein bisschen wie die Tanz-Anweisung in dem Film-Klassiker "Dirty Dancing", wenn Trainer Horst Maaß den Tanzpaaren die Empfehlungen zur korrekten Haltung im Tanz gibt "und ja, im Prinzip ist unsere Tanz-Situation eigentlich auch genau die gleiche wie in diesem Film", lächelt Maaß, als er daraufhin angesprochen wird.

Die Tanzgruppe ist ein Klassiker im Angebot des Vereins "Sport für betagte Bürger", des mitgliederstärksten Krefelder Vereins. Aktuell kann die Tanzgruppe wieder gut Verstärkung gebrauchen: Alle 14 Tage Donnerstagsabends kommen die Tanzfreunde im Pfarrsaal der Anna-Kirche an der Inrather Straße im Nordbezirk zusammen. "Wir tanzen die Standard- und Latein-Tänze, wobei es an jedem Abend auch immer eine Abwechslung gibt", schildert Sabine Maaß. Sie trainiert die Gruppe seit etwa 35 Jahren. "Mein Vater Antonius Heitmann hat mich nach dem Tod meiner Mutter gefragt, ob ich als seine Tanzpartnerin die Gruppe betreue. Ich habe schon als junge Frau mit meinem Mann Horst getanzt - damals im Hülser Sportverein", erzählt sie.

Vor etwa 20 Jahren übernahm das Ehepaar dann die Gruppe komplett - und beide legen Wert auf ein qualifiziertes Training: Sie haben den C-Schein als Übungsleiter gemacht und bauen die rund anderthalb Stunden Tanztraining sorgfältig auf: Nach dem Eintanzen werden die Klassiker getanzt - Walzer, Quickstepp, Tango, Cha-Cha und Rumba, dann folgen andere Tänze wie Jive oder Samba, Wiener Walzer wird eher selten getanzt, denn "dieser Tanz geht zu sehr auf die Gelenke. Das ist beim Tango zum Beispiel anders: Beim Tango gehen die Füße immer in Tanzrichtung, das ist gelenkschonender", erklären die Tanz-Experten.

Gesundheitlich ist Tanzen ein hervorragendes Herz-Kreislauf-Training. Darüber hinaus trainieren die Tanzenden das Gedächtnis, indem sie sich die Schrittfolgen merken, und der Körper bleibt fit und beweglich. Aber das eigentlich Wichtige ist: Tanzen macht einfach unheimlich viel Spaß, denn "man macht etwas mit dem Partner gemeinsam", erklärt Ruth Budzinski, die mit ihrem Mann Lothar tanzt. Die Gruppe beim Verein "Sport für betagte Bürger" sei für sie ideal gewesen, meinen Elke L. und Ulf-Armin Schaper (75 Jahre): "Wir haben uns Tanzschulen angeguckt. Das war nichts für uns wegen der Leistungsorientierung. Hier gehen die Trainer auf uns ein, und es ist immer auch Zeit für Spaß und Geselligkeit".

Allerdings: Eine gewisse Qualität bei der Trainingstreffen ist dem Trainer-Ehepaar doch wichtig: "Das Niveau soll gekonnt aussehen. Aber das kommt mit der Zeit. Wir wiederholen immer wieder gerne, bis alle da sind, wo sie hin möchten", sagt Horst Maaß. Grundsätzlich gelte: "Bei uns kann jeder mitmachen, auch auf unterschiedlichem Niveau". Besondere Kleidung ist übrigens nicht erforderlich; wichtig ist, dass die Schuhsohlen zum Tanzen geeignet sind.

Nach der Pause geht die Tanzgruppe daran, eine neue Figur für den Walzer zu üben: Sabine und Horst Maaß machen es vor: "Zweimal Grundschritt, eine halbe Rechtsdrehung, Kreisel, zwei halbe Linksdrehungen, dann in den Wischer..." und schon übt die ganze Gruppe die Schrittfolge in voller Konzentration, und die Beobachterin ist für den Rest des Abends Nebensache...

(RP)
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