Krefeld Täglich frisches Gemüse auf dem Teller

Krefeld · Für die 45 Kinder der Kita Klein&Groß wird jeden Tag frisch gekocht. Oft dürfen die Kinder auch bei der Zubereitung helfen. Ob Wirsing oder Fenchel: Zur Überraschung mancher Eltern mögen die Kinder vieles und sind erstaunlich experimentierfreudig.

Das Wort "Querbeet" steht in der Fischelner Kita Klein & Groß buchstäblich für das, was täglich auf den Mittagstisch kommt. Denn frisches Gemüse ist stets fester Bestandteil des Speiseplans. "Es erstaunt die Eltern immer wieder, aber die meisten Kinder mögen wirklich alles - Wirsing, Linsen, Salate, Bohnen, Fenchel", erzählt Petra Rokoch, die jeden Tag für die Kinder kocht. "Quer durch das Beet eben."

Die Kita Klein & Groß ist, berichtet die stellvertretende Leiterin Petra Köffers-Meuskens, eine von wenigen Krefelder Einrichtungen, in denen das Mittagessen jeden Tag vor Ort frisch gekocht wird. "Viele Einrichtungen lassen sich das Essen liefern oder bekommen Tiefkühlprodukte, die dann im Konvektomaten erhitzt werden", erklärt Köchin Rokoch. NRW-weit sind das 70 Prozent der Kitas. Nur 29 Prozent kochen selbst. Neben Fachpersonal, so hat eine von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Auftrag gegebene Studie ergeben, fehlt es vielen Einrichtungen auch an der notwendigen Küchenausstattung.

Die Einrichtung ist in Fischeln vorhanden. Petra Rokochs Koch-Revier ist zwar nicht riesig, verfügt aber über zwei große Herde, beide mit extrabreitem Backofen. Nicht für das Kochen, aber für die Organisation der Mahlzeiten ist außerdem die Profi-Spülmaschine unentbehrlich, die eine Ladung schmutziges Geschirr in 15 Minuten säubert. Platz ist auch für einen kleinen Tisch und drei Stühlchen. Dort haben Philipp, Vincent und Asya Platz genommen. Mit großem Eifer schneiden die Kleinen Obst für den Nachtisch in Stücke. Philipp bestätigt, was Petra Rokoch erzählt: "Ich mag alles", sagt er. Nudelsuppe ist das Lieblingsessen von Vinzenz, Asya mag Pfannkuchen gern. Immer mal wieder dürfen Kinder beim Schnippeln helfen, Vorschulkinder sich zum Ende ihrer Kita-Zeit ein Essen wünschen und bei der Zubereitung mitmachen.

 Philipp, Vincent und Asya (v.l.) helfen Köchin Petra Rokoch beim Gemüse schnippeln. Vorschulkinder dürfen sich zum Ende ihrer Kita-Zeit ein Essen wünschen und bei der Zubereitung helfen.

Philipp, Vincent und Asya (v.l.) helfen Köchin Petra Rokoch beim Gemüse schnippeln. Vorschulkinder dürfen sich zum Ende ihrer Kita-Zeit ein Essen wünschen und bei der Zubereitung helfen.

Foto: Lothar Strücken

Normalerweise, berichtet Rokoch, ruft sie morgens früh in der Kita an, um zu erfragen, wie viele Kinder zum Essen erwartet werden, um dann passgenau für den Tag einkaufen zu können. "Ich gebe meist so um die 40 Euro aus." Gegen 9.30 Uhr beginnt sie mit der Vorbereitung der Mittagsmahlzeit. Wie groß die Mengen sein müssen, sei Übungssache. Gekocht werde Hausmannskost: Suppen, Eintöpfe, Frikadellen, Salate, Kartoffelpüree. Letzteres natürlich niemals aus der Tüte, sondern immer aus frischen Kartoffeln.

Dienstags ist Veggie-Tag, donnerstags Suppen-Tag und freitags gibt es oft Fisch. Frisches Gemüse oder Obst stehen jeden Tag auf dem Speiseplan.

Dienstags ist Veggie-Tag, donnerstags Suppen-Tag und freitags gibt es oft Fisch. Frisches Gemüse oder Obst stehen jeden Tag auf dem Speiseplan.

Foto: Kita

Einem besonderen Ernährungsplan folgt Petra Rokoch nicht. Wichtig sei, immer frische Zutaten zu verwenden und variantenreich zu kochen. Einmal in der Woche gibt es einen Veggie-Tag, an einem weiteren möglichst Fisch. "Die Kinder sollen an alles rangeführt werden, die verschiedenen Gemüsesorten, Fisch, Gewürze. Intuitiv kocht Rokoch so, wie es die DGE in ihren Richtlinien empfiehlt: Täglich Gemüse und bei 20 Verpflegungstagen mindesten achtmal pro Monat Salat oder Rohkost und maximal achtmal Fleisch. Eine Fritteuse gibt es in der Kita-Küche übrigens nicht. Dennoch sind Pommes nicht komplett vom Speiseplan gestrichen - aber wenn, dann kommen sie aus dem Backofen.

(RP)
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