Serie Mit Dem Rad In Den Frühling Superrad - so teuer wie eine Reise

Krefeld · Peter Peschel - 1,88 Meter groß - hat sich ein Tourenrad auf den kräftigen Leib schneidern lassen, das bis zu 200 Kilo belastbar ist.

 Peter Peschel ist begeistert: Das 16-Kilo-Rad läuft extrem leise und aufgrund der hochwertigen Komponenten auch wunderbar leicht.

Peter Peschel ist begeistert: Das 16-Kilo-Rad läuft extrem leise und aufgrund der hochwertigen Komponenten auch wunderbar leicht.

Foto: Thomas Lammertz

Früher hatte er nur simple Drahtesel gefahren. Heute ist der 62-jährige Flugzeugbauingenieur stolzer Besitzer eines High-Tech-Rads, das dem Wert einer Reise entspricht - einer sehr schönen Reise. Mehr ist Peter Peschel zu dem Preis nicht zu entlocken.

"Ich wollte nach längerer Pause wieder etwas für Fitness und Gesundheit tun, die weitere Umgebung am Niederrhein erradeln und auch neue Urlaubsperspektiven finden - mit dem Fahrradträger am Auto. Eine weitere Motivation war die siebenwöchige Fahrradtour, die unsere Tochter Corinna durch Mittelamerika unternommen hatte", sagt der 1,88-Meter-Mann, den der Volksmund aufgrund seiner Statur als Kleiderschrank bezeichnen würde. "Also suchte ich ein Rad für eine Maximalbelastung von 200 Kilo inklusive Gepäck, das möglichst leicht sein sollte." Weil das Angebot an Rädern mit diesen Ansprüchen bei den üblichen Händlern eher gering war, suchte Peschel im Internet deutschlandweit nach Herstellern, die Räder nach Kundenwünschen zusammenbauen. "Ich habe mich dann für den linken Niederrhein entschieden und Kontakt zu Michael Kemper in Erkelenz aufgenommen, der ausschließlich selbst gebaute Räder anbietet." Dort standen zwei Typen mit Gitterrohrrahmen zur Auswahl. Peschel freundete sich bei einem ersten Besuch mit dem Spaceframe-Typ an. Dann ging es um die Ausstattung: Was ist sinnvoll, was nicht? Der Krefelder entschied sich schließlich für eine 14-Gang-Nabenschaltung und hydraulische Bremsen. Ein zweiter Besuch beim Fahrradbauer diente der Vermessung von Körperlänge, Beinlänge und Gewicht, Überlegungen zur persönlichen Fahrweise, dem Probefahren auf einem vergleichbaren Rad und dem Einstellen der Lenkstange und des Sattels - eine Prozedur, die immerhin fast eine Stunde dauerte, berichtet Peschel.

Dann konnte der Meister mit dem Bau des Fahrrads beginnen. Nach acht Wochen konnte Peschel das Exemplar abholen und hat jetzt ein gutes Jahr Erfahrung mit seinem 16 Kilo leichten Superrad. "Es läuft außerordentlich leise und aufgrund der hochwertigen Komponenten natürlich auch wunderbar leicht", ist er begeistert. Mit seiner Frau Sonja, die sich ein Elektro-Rad zugelegt hat, unternimmt er regelmäßig sonntägliche Touren. Anfangs noch mit 16, 17 km/h über 30 bis 40 Kilometer unterwegs, geht es inzwischen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von gut 20 Stundenkilometer auch bis Venlo, Xanten oder Köln.

Ostern vergangenen Jahres sind die Peschels den Donauradweg entlang gefahren; von Donaueschingen bis Donauwörth. Im Sommer sollte es von Donauwörth bis Wien gehen. "Tatsächlich lief es aber so gut, dass wir in den zwölf zur Verfügung stehenden Tagen gut 1000 Kilometer bis nach Budapest gekommen sind", blicken die beiden zurück. In diesem Sommer soll die Radtour die Tauber oder Mosel entlang führen. "Und ansonsten hat Deutschland ja noch viele Flüsse . . ."

(RP)
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