Krefeld Streit ums Stadtschützenfest

Krefeld · Das erste Stadtschützenfest soll im August im Stadtgarten gefeiert werden. Die ursprünglich vorgesehene Fläche Westwall ist zu klein. Anwohner des Stadtgartens sind verärgert – sie haben zufällig vom neuen Standort erfahren.

Das erste Stadtschützenfest soll im August im Stadtgarten gefeiert werden. Die ursprünglich vorgesehene Fläche Westwall ist zu klein. Anwohner des Stadtgartens sind verärgert — sie haben zufällig vom neuen Standort erfahren.

900 Krefelder Schützen werden erwartet, dazu tausende Besucher. Das erste große Krefelder Stadtschützenfest soll zu einem festen Termin im Veranstaltungskalender der Stadt werden.

Doch schon weit vor dem Auftakt am Freitag, 27. August, gibt es Ärger um den Standort. Die Arbeitsgemeinschaft der Schützenvereine hatte den Wunsch geäußert, das Fest im Stadtgarten zwischen St.-Anton-Straße und Nordwall stattfinden zu lassen, die Verwaltung hatte zugestimmt. Daraufhin wurden Flyer gedruckt, die schon im Umlauf sind.

Versäumt worden war es allerdings, die Anwohner am Stadtgarten zu informieren. Die erfuhren per Zufall von der dreitägigen Veranstaltung vor ihrer Haustür. Jetzt sind sie verärgert darüber, dass die Stadt diese Entscheidung nicht mit dem Bürger diskutiert.

"Ein Informationsschreiben an die Anwohner sollte eigentlich in den kommenden Tagen erstellt werden", sagt Hartmut Schmitz, Sprecher des Arbeitskreises Krefelder Schützenvereine. Und Oberbürgermeister Gregor Kathstede, einer der Ideengeber des großen Stadt-Schützenfestes, ergänzt: "Das Gelände des Stadtgartens ist nicht schlecht für dieses Fest. Die Schützen können sich am Zelt sammeln und von dort in Richtung Rathaus zum Zapfenstreich marschieren." Er sei aber davon ausgegangen, dass die Anwohner informiert werden.

"Schützenfest auf altem Friedhof"

Henny Zanders wohnt im direkten Umfeld des Stadtgartens und sagt: "Der Park ist nicht als Festwiese für mehrtätige Großveranstaltungen ausgelegt, zumal es sich stadtgeschichtlich noch immer um den alten Friedhof handelt." Der Galerist Wolfgang Schmölder ist ebenfalls empört.

Das Stadt-Schützenfest sei neben der großen DGB-Kundgebung am 1. Mai die zweite große Veranstaltung: "Beide Veranstaltungen sind wunderbar für Krefeld, jedoch für den Stadtgarten eher schädlich. Man muss davon ausgehen, dass der Andrang den Stadtgarten überfordert. " Schmölders schlägt als eine Alternative den Kaiser-Wilhelm-Park vor.

Monika Zurnatzis ist Sprecherin der Initiative "Stadtgartenfreunde" und ist verärgert über die Kommunikationswege. Sie hofft, dass das große Fest sich auch für das Kleinod Stadtgarten lohnt: "Wenn die Stadt den Stadtgarten als Veranstaltungswiese nutzt, soll sie ihn im Rahmen des Stadtumbaus West auch herrichten."

Schützensprecher Hartmut Schmitz spricht von einem Mangel an Alternativen, der zur Entscheidung führte: "Wir sind alle Plätze in Innenstadtlage durchgegangen. Der Stadtgarten war der einzige, der passte." Der Sprödentalplatz sei zu weit von der City entfernt, der Platz um St. Dionysius schied wegen der Bauarbeiten aus, die Größe des Theaterplatzes reichte für das Festzelt nicht. "Am Stadtgarten soll das Zelt direkt am Musentempel stehen", erklärt Schmitz, der schon die Zusagen aller Krefelder Vereine bis auf die Traarer Schützen hat.

(RP)
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