Krefeld Strategie 2020: Deutsche Bank baut in Krefeld Stellen ab

Krefeld · Eine offizielle Bestätigung der Zahl der wegfallenden Arbeitsplätze im Marktgebiet Krefeld gibt es aus der Bankenzentrale in Frankfurt am Main nicht: Angeblich sollen rund 120 Stellen gestrichen werden.

 Die Filiale der Deutschen Bank am Bismarckplatz könnte geschlossen werden. Entsprechende öffentlich gehandelte Informationen sind bislang von der Deutschen Bank noch unbestätigt.

Die Filiale der Deutschen Bank am Bismarckplatz könnte geschlossen werden. Entsprechende öffentlich gehandelte Informationen sind bislang von der Deutschen Bank noch unbestätigt.

Foto: Thomas Lammertz

Die Deutsche Bank baut Stellen ab und schließt Filialen -auch in Krefeld. Bundesweit sind es knapp 3000 Arbeitsplätze, die wegfallen, und 188 Filialen, deren Türen für immer geschlossen werden sollen. "Strategie 2020" ist der Titel der Um- und Abbau-Pläne. Offizielle Angaben für die Stadt Krefeld oder die Marktregion Krefeld gibt es nicht. Öffentlich diskutiert wird derzeit der Verlust von 120 Stellen im Marktgebiet, das von Willich über Krefeld bis nach Kleve und Emmerich reicht. Darüber hinaus soll die Filiale der Deutschen Bank am Bismarckplatz geschlossen und die in Fischeln an der Kölner Straße ohne Kasse auskommen.

Weder die gehandelte Zahl der wegfallenden Arbeitsplätze bei der Deutschen Bank im Marktgebiet Krefeld noch die möglichen Veränderungen in der Infrastruktur wollte Unternehmenssprecher Klaus Thoma auf Anfrage unserer Redaktion bestätigen oder dementieren. "Der Abbau von Arbeitsplätzen ist eine schmerzliche Entscheidung. Leider ist dieser Schritt aber unvermeidlich, damit die Deutsche Bank langfristig wettbewerbsfähig bleibt", sagte Vorstand Christian Sewing. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden.

"Die Deutsche Bank hat sich mit den Arbeitnehmervertretern auf eine neue Struktur für das Privat- und Firmenkundengeschäft geeinigt. Darin wurde unter anderem vereinbart, dass die Bank bis Ende des kommenden Jahres bundesweit insgesamt 188 Filialen mit anderen Zweigstellen zu leistungsstärkeren Standorten zusammenlegen wird. Die Änderungen erfolgen im Laufe des Jahres 2017. Wir werden alle betroffenen Kunden rechtzeitig und umfassend informieren. Die Deutsche Bank stellt sicher, dass die Qualität der Beratung und der gute Service für ihre Kunden erhalten bleiben", heißt es aus der Bankenzentrale in Frankfurt am Main.

Die Deutsche Bank bleibe in der Region stark vertreten und sei für ihre Kunden über alle Kanäle erreichbar. Speziell Nordrhein-Westfalen sei und bleibe für das Geldinstitut ein Kraftzentrum im Heimatmarkt Deutschland. Das gelte eindeutig auch für die Region Düsseldorf/Niederrhein. Offenbar denkt und handelt die Deutsche Bank demnächst in größeren Einheiten. Aus dem Marktgebiet Krefeld soll angeblich die Marktregion Mittlerer Niederrhein mit den Kreisen Viersen und Neuss sowie den Städten Düsseldorf, Mönchengladbach und Krefeld entstehen. Der Marktbereich Krefeld stelle im Gesamtpaket Deutsche Bank eine wichtige Größe dar und lande mit seinen Ergebnissen in den Top-Positionen. Von den 114.000 Kunden, um deren Belange sich 230 Mitarbeiter kümmerten, entfielen 48.000 auf das Stadtgebiet, informierten die Gebietsleiter Oliver Schnock und Andreas Gröver seinerzeit in einem Gespräch mit Journalisten.

Der Umbau des Geschäfts mit Privat- und Firmenkunden ist Teil der Strategie 2020. Schon in der Vergangenheit war die Deutsche Bank auch auf dem Sektor der sehr vermögenden Privatkunden, Familienverbünde und Institutionen unterwegs. Diese Zielgruppe schaut weniger auf den privaten Kleinkredit als vielmehr auf Möglichkeiten, dem Wertverlust ihres Vermögens in Zeiten des Niedrigzinses zu begegnen. Allein in der Region Düsseldorf, zu der Krefeld in dieser speziellen Angelegenheit zählt, verwaltet die Deutsche Bank Kundeneinlagen in Höhe von rund 8,5 Milliarden Euro.

Private Banking-Kunden sollen sich künftig in allen Filialen beraten lassen können. Dazu will die Bank die Zahl ihrer Private Banking-Berater um 100 Stellen aufstocken. Zudem vergrößert sie ihr Angebot als führendes Investmenthaus: Sie baut ihre Portfolioberatung aus und bietet eine von der Bank gemanagte Vermögensverwaltung auch für kleinere Anlagesummen an.

(RP)
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