Serie SWK - Einsatz rund um die Uhr Start in den Tag - auf die Minute pünktlich

Krefeld · Jeder Fahrer der Stadtwerke mobil erhält jeden Tag eine neue Dienstvorlage ausgehändigt, in der alle für ihn relevanten Zeiten und Haltestellen für seine Route und für seine Schicht im Öffentlichen Personennahverkehr aufgeführt sind.

 Waldemar Janischewski bereitet sich auf die erste Fahrt am Arbeitstag vor.

Waldemar Janischewski bereitet sich auf die erste Fahrt am Arbeitstag vor.

Foto: Thomas lammertz

Es klingt paradox: Aber die im Öffentlichen Personennahverkehr Beschäftigten der Stadtwerke mobil nutzen auf dem Weg zu ihrer Arbeit mitten in der Nacht keinen Bus und keine Bahn. Können sie auch gar nicht. Schließlich sind sie es, die die Transportmittel vom Betriebshof an der St.-Töniser-Straße in aller Früh erst auf die Strecke bringen.

Der Ablauf für die 200 Fahrer und Fahrerinnen für Straßenbahnen und Busse ist generalstabsmäßig vorbereitet und dennoch erstaunlich flexibel. Stefan Fuchs, Leiter Verkehrsbetrieb bei den SWK mobil, hat alles im Blick. Er ist ein Mann der Praxis, hat selbst beide Führerscheine und springt notfalls auch bei Bus und Bahn ein, um die Kunden an ihr Ziel zu bringen. Sieben Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr von 3.30 Uhr bis nach Mitternacht befördern die SWK mobil ihre Fahrgäste.

Der Tag beginnt am Betriebshof. Fünf Minuten stehen zur Verfügung, damit der Fahrer am Aushang sich über Umleitungen und Abweichungen vom Fahrplan informieren kann. Weitere zehn Minuten dauert es, das Fahrzeug aufzurüsten. Darunter ist unter anderem das Hochfahren der Elektroniksysteme zu verstehen, die Funktionen der Türen, Entwerter und Beleuchtung zu prüfen. Dann geht's los.

Die Busse und Bahnen der unterschiedlichen Linien fahren zu ihren Einsatzorten. Diese Ausrückfahrten sind bei Bussen Leerfahrten, bei den Straßenbahnen darf man bereits einsteigen, ehe sie ihre eigentliche Route erreicht haben.

Das hört sich alles so einfach an: Doch der koordinative Aufwand ist enorm. Es gibt vier Schichten, Jahresurlaub, krankheitsbedingte Ausfälle, technische Ausfälle, Baustellen, Zwischenfälle, geringerer Bedarf während der Schulferien, höherer in Spitzenzeiten. Es gibt Wunschprofile für Langschäfer unter den Fahrern und für Frühaufsteher gleichermaßen. Es gibt Teilzeitarbeit und Einsatzpläne für Alleinerziehende. Damit der ÖPNV reibungslos laufen kann, müssen Fuchs und seine Kollegen auf alles eine Antwort haben. Das Gerüst bildet der Ganzjahresplan, und täglich bekommt jeder Fahrer eine Dienstvorlage. Darin sind alle für ihn relevanten Zeiten und Haltestellen aufgeführt; ferner die Informationen über Anschlussbusse, deren Eintreffen abzuwarten ist.

Das kann bis zu drei Minuten außerhalb des Fahrplans dauern, notfalls sogar etwas länger. Manchmal fährt der Bus- oder Bahnfahrer aber schon früher ab. Dann hat er von der Leitstelle die Nachricht erhalten, dass Bus oder Bahn nicht mehr so rechtzeitig eintrifft, ohne dass der Fahrplan durcheinander gerät. Der ÖPNV mit seinen Fahrstrecken und -zeiten ist wie ein großes Puzzle, das jeden Tag wieder ein aufeinander abgestimmtes Gesamtbild ergeben muss, mit dem der Kunde zufrieden ist.

Einige Linien im Stadtgebiet sind darüber hinaus fremdvergeben. Dort fahren Busunternehmer im Auftrag der SWK mobil GmbH.

(RP)
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