Jubiläum Lindental: Seit 40 Jahren Messdiener

Krefeld · Ein seltenes Jubiläum konnte der frühere UWG-Ratsherr Ralf Krings begehen: Er ist seit 40 Jahren Messdiener in St. Michael in Lindental. Das Jubiläum wurde in einem Gottesdienst zur Messdieneraufnahme gewürdigt. 18 neue Messdiener wurden aufgenommen - 120 "alte" waren teils von weither zu Ehren von Krings' Jubiläum gekommen.

 Ralf Krings beim Gottesdienst in St. Michael in Lindental, in dem sein 40-jähriger Dienst als Messdiener gewürdigt wurde.

Ralf Krings beim Gottesdienst in St. Michael in Lindental, in dem sein 40-jähriger Dienst als Messdiener gewürdigt wurde.

Foto: Lammertz

Ein seltenes Jubiläum konnte der frühere UWG-Ratsherr Ralf Krings begehen: Er ist seit 40 Jahren Messdiener in St. Michael in Lindental. Das Jubiläum wurde in einem Gottesdienst zur Messdieneraufnahme gewürdigt. 18 neue Messdiener wurden aufgenommen - 120 "alte" waren teils von weither zu Ehren von Krings' Jubiläum gekommen.

Der 50-Jährige ließ sich als Grundschüler für dieses Amt begeistern: "Eine Klassenkameradin von mir war Messdienerin, und es hat mich immer beeindruckt, wenn sie bei Schulgottesdiensten vorne oben am Altar ihren Dienst versah", erinnert er sich. Kirche und Glauben blieben wichtige Größen in seinem Leben. "Wann immer ich Probleme hatte, in der Kirche habe ich Kraft gefunden", sagt er. Heute leitet er die Messdiener-Gruppe der St. Michael-Gemeinde. "Mit Jugendlichen zu arbeiten ist der beste Jungbrunnen", sagt er. Es sei sehr bewegend für ihn gewesen, wie junge Leute in dem Gottesdienst, in dem sein Messdienerjubiläum gefeiert wurde, seine Arbeit gewürdigt hätten.

In den Jahrzehnten seines Messdienerdaseins hat sich liturgisch nicht viel geändert, resümiert Krings . Früher haben Messdiener die Kollekte eingesammelt - das liegt heute meist in anderen Händen. Dazugekommen seien die Wortgottesdienste mit Austeilung der Hostie. "Das ist etwas, das mehr und mehr stattfindet" - Ursache ist der Priestermangel. So sind die Messdiener dafür zuständig, geweihte Hostien an die Gläubigen auszugeben. Bewegend ist für Krings auch der Gedanke, dass Messdiener die Gemeinde am Altar vertreten. Deshalb könne eine Messe auch ganz ohne Gottesdienstbesucher stattfinden. Einmal habe er das erlebt: "Das ist gewöhnungsbedürftig", sagt Krings, "aber wenn man sich bewusst macht, dass Messdiener die Gemeinde vertreten, hat die Messe auch so auch Würde und Gültigkeit."

Sein Jubiläumsgottesdienst war für ihn auch in familiärer Hinsicht etwas Besonderes: "Mein Enkel ist in den Kreis der Messdiener aufgenommen worden. Damit waren drei Generationen meiner Familie am Altar als Messdiener vertreten: Mein Enkel, meine drei Kinder und ich." Der Messdiener-Gottesdienst wurde übrigens vom Gospelchor begleitet. Er wird 2018 bei der Weltmeisterschaft der Gospelkirchenchöre in Südafrika teilnehmen. "Wenn Sie ihn hören, dann wissen Sie, warum", sagt Krings dazu. Den Ministrantendienst gibt es seit dem 8. Jahrhundert, als es für den Priester üblich wurde, täglich eine Heilige Messe zu feiern. Dazu ordnete die Kirche in den Synoden von Mainz 813 und Paris 829 an, dass für die Feier einer Messe wenigstens ein Ministrant anwesend sein musste. Für diesen Dienst wurden Jungen ausgewählt, die Priester werden sollten. Sie wurden so in Liturgie und Latein geschult, um auf diese Weise auf die Priesterweihe vorzubereiten. Erst 1947 wurde unter Papst Pius XII. erstmals unterschieden zwischen "normalen" Messdienern und Ministranten, die sich auf dem Weg zum Priesterberuf befanden. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich der Ministrantendienst zu seiner heutigen Form. vo

(RP)
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