Krefeld Stadtbad: Investor erhält ein Jahr mehr Zeit für Hotelpläne

Krefeld · Die Politik hat bewilligt, dass der Optionsvertrag mit der Messmer Immobilien GbR aus Erftstadt um ein Jahr verlängert wird. Es herrscht derzeit weitestgehend Stillstand bei der Entwicklung.

 Außenbereich des Stadtbads Neusser Straße — hier könnte eine Tiefgarage entstehen. Angedacht sind auch ein Hotelneubau und Sozialwohnungen.

Außenbereich des Stadtbads Neusser Straße — hier könnte eine Tiefgarage entstehen. Angedacht sind auch ein Hotelneubau und Sozialwohnungen.

Foto: Lothar Strücken

Ein neues Konzept für die Entwicklung des Krefelder Stadtbades will Investor Eduard Messmer aus Erftstadt im kommenden Jahr erarbeiten. Dies hat Messmer auf Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt, nachdem der Krefelder Rat jetzt der Verlängerung des Optionsvertrags um ein Jahr zugestimmt hat. Am 31. Dezember 2016 läuft die Frist ab - bis dahin muss der Investor entschieden haben, ob er das Objekt kaufen und entwickeln will. Messmers neue Pläne sehen vor, dort ein Hotel zu bauen. 80 bis 90 Betten könne dieses Hotel haben. Dafür will er im kommenden Jahr eine Bauvoranfrage an die Stadt richten. Aus einem Teil des Stadtbades könnten auch Eigentumswohnungen oder Sozialwohnungen werden, sagt Messmer. "Der Bedarf dafür ist auch in Krefeld, ähnlich wie im gesamten Land, gestiegen."

Am 4. Juli 2014 hatte Eduard Messmer den Optionsvertrag unterzeichnet. Darin wurde die Zielsetzung geschlossen, "in einem zeitlich festgelegten Rahmen die Voraussetzung für eine denkmalverträgliche Nutzung des Stadtbadareals und eine Aktivierung der dazugehörigen Flächen zu erreichen". Für das Areal ist ein Kaufpreis von 500.000 Euro vereinbart, hinzugerechnet werden missten noch die monatlichen Bindungsentgelte. Dieses Bindungsentgelt, so steht es im neuen Optionsvertrag, der jetzt unterzeichnet wurde, wird bis 30. Juni 2016 ausgesetzt. Bis dahin muss Messmer Nachweise vorlegen, dass sein Projekt die Vorgaben zur Bewilligung von Geldern aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes erfüllt. 300.000 Euro könnten fließen. Die Stadt wird außerdem ermächtigt, die Option zum 30. Juni 2016 zu widerrufen. Ab 1. Juli 2016 zahlt Messmer ein Bindungsentgelt von monatlich 2000 Euro.

Eduard Messmer sagt, es habe sowohl Gespräche mit Wellnessbetreibern als auch mit Hotelbetreibern gegeben, Vertragsentwürfe lägen vor. 100.000 Euro habe er schon in Planungen gesteckt und hat deshalb um die Verlängerung des Optionsvertrags gebeten. In einer Vorlage der Verwaltung für den Rat steht, dass die Verwaltung "von Seriosität und Umsetzungswillen" des Investors überzeugt ist.

Die Pläne des Erftstädter Investors bisher sehen vor, im mehrgeschossigen Gebäude Neusser Straße 58 bis 60 einen Haupteingang für einen Wandelgang/Galeriezugang zu schaffen und dort fünf Wohnungen herzurichten. Das frühere Damenbad soll als Wellness-Bereich gestaltet werden, der mittlere Komplex mit Logenhalle sollte mit Läden und gastronomischen Nutzungen gefüllt werden. Das Gebäude an der Gerberstraße soll abgerissen und neu errichtet werden. Von dort aus soll die Zufahrt zum Areal erfolgen. Aus dem früheren Herrenbad und dem ehemaligen Freibad sollte ursprünglich das Seniorenheim mit 80 bis 90 Plätzen werden. Darunter sollte eine zweigeschossige Tiefgarage errichtet werden. Das Herrenbad sollte als Versammlungsraum und Speisesaal genutzt werden. Teile werden nun nicht so umgesetzt. Messmer erklärt, die Planung sei ins Stocken geraten, als er erfahren habe, dass durch einen Ratsbeschluss das wirtschaftliche Betreiben eines Pflegeheims auf dem Areal nicht mehr möglich ist. Wegen des Überhangs an Pflegeplätzen im Innenstadtbereich hat die Stadt aber in einem umstrittenen Ratsbeschluss festgelegt, dass Investoren nur dann mit öffentlichen Mitteln beim Bau von Pflegeheimen bezuschusst werden, wenn es für das Vorhaben eine Bedarfsbestätigung gibt.

(RP)
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