Krefeld Stadt: Rettungs- und Feuerwache Fischeln versiegelt die Altlasten

Krefeld · Ludger Walter, der Verwaltungsexperte für Bauleitplanung, berichtete in der Sitzung der Bezirksvertretung Fischeln am Donnerstagabend von einer "Altablagerung" unter dem Gelände des B-Plans 801. Dort soll auf dem ehemaligen Gelände der Jugendverkehrsschule an der Ecke Erkelenzer-, Kimplerstraße und Altmühleng bekanntlich die neue Feuer- und Rettungswache gebaut werden. Es handelt sich dabei um eine verfüllte Kiesgrube, von der keine Gefährdung ausgehe. Dennoch "wäre eine Versiegelung gut".

Auf Nachfragen erläuterte er, dass zahlreiche Untersuchungen durchgeführt worden seien, die wiederum Nachuntersuchungen zur Folge gehabt hätten - mit dem Ergebnis, dass Grundwasser und Umfeld nicht belastet seien. Die Altlast liege so tief und breit, dass es zu teuer wäre, sie komplett zu entsorgen, aber mit einer Bebauung - in diesem Fall durch die Wache - sei die Altlast versiegelt. "Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass das Grundwasser ansteigt, könnten hydraulische Verfahren zum Einsatz kommen, die auch dann funktionieren, wenn ein Gebäude draufsteht."

Da eine Dokumentationspflicht noch nicht so lange bestehe, könne er über die Herkunft der Altlast keine genaue Auskunft geben, so Walter. Gutachten kommen zu dem Schluss, dass ein Handlungsbedarf im Zuge der Umgestaltung des Geländes nicht gegeben sei. "Die Fachgutachten sind öffentlich zugänglich und werden gemeinsam mit dem Bebauungsplan ausgelegt. Künftig werden diese auch im Internet abrufbar sein", so Walter. Die Bezirksvertretung Fischeln nahm den Entwurf im Rahmen ihrer Anhörung zur Bauleitplanung zur Kenntnis.

Nach Beschwerden und Anregungen aus der Bürgeranhörung habe der Vorhabenträger neue Überlegungen vorgestellt, erklärte Ludger Walter zum Bebauungsplan 802 "südlich Wedelstraße". Es seien jetzt lediglich zwei Gebäude geplant mit insgesamt 23 Wohneinheiten. Die Gebäudehöhe sei nun auf zehn Meter begrenzt, und die unter beiden Gebäuden liegende Tiefgarage hielte 44 Stellplätze bereit. Insgesamt sei der Entwurf anders organisiert, "größer und entspannter".

Die Sorgen der Anwohner bezüglich einer Lärmbelastung durch erhöhtes Pkw-Aufkommen, versuchte Ludger Walter zu beruhigen: Die Lärmbelästigung werde zwar wohl höher sein als jetzt, jedoch etwa der einer Stichstraße entsprechen und damit immer noch städtebaulich vertretbar sein. Um die Anwohner möglichst weit zu entlasten, werde die Auffahrt der Tiefgarage eingehaust.

Mit zwei Gegenstimmen stimmte die Bezirksvertretung Fischeln dem Entwurf im Rahmen ihrer Anhörung zur Bauleitplanung mehrheitlich zu.

Beide Bebauungspläne werden Anfang nächsten Jahres für einen Monat öffentlich ausgelegt.

(RP)
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