Krefeld Stadt muss bei Schulreinigung nacharbeiten

Krefeld · Nach den unhaltbaren Zuständen am Vera-Beckers-Berufskolleg und anderen öffentlichen Gebäuden fordert SPD-Fraktionschef Winzen jetzt einen rechtlich eindeutigen Leistungskatalog.

Die SPD schlägt mit Blick auf die mangelnde Gebäudereinigung an städtischen Schulen Alarm und fordert, dass die Fachverwaltung in diesem Punkt jetzt zügig "nachjustieren" soll. "Die Verwaltung muss einen rechtlich eindeutigen Leistungskatalog der Reinigungsanforderungen erarbeiten", erklärt dazu SPD-Fraktionsvorsitzender Benedikt Winzen.

Hintergrund ist ein Brandbrief, den Schüler des Vera-Beckers-Berufskollegs jetzt an Schuldezernent Gregor Micus und Martin Linne, Leiter des Fachbereichs Zentrales Gebäudemanagement, in der Chefetage der Verwaltung schickten. In dem Schreiben wurde unter anderem auf die mangelnde Ausstattung der Putzkräfte und die damit verbundene untragbare Verschmutzung des Gebäudes hingewiesen. Das verzweifelte Angebot: Kurz vor den Sommerferien möchten die rund 3000 Schüler aus 125 Klassen sich nun die geschätzt 17.000 Quadratmeter Bodenflächen vornehmen und versuchen, die Grundreinigung durchzuführen, die eigentlich durch die von der Stadt beauftragte Firma geleistet werden müsste.

"Die Sauberkeit in vielen städtischen Gebäuden ist weiterhin stark optimierungsbedürftig", erklärt Winzen. Dies sei noch milde formuliert, wie das jüngste Beispiel vom Berufskolleg Vera-Beckers zeige. Hier muss die Verwaltung noch nacharbeiten. "Das Schreiben der Schülervertretung des Berufskollegs an Schulverwaltung und Gebäudemanagement der Stadt Krefeld ist ein weiterer Punkt auf einer langen Liste von Mängeln bei den Reinigungsleistungen in den städtischen Gebäuden", ergänzt Winzen. Schon allein die Tatsache, dass sich Schüler zu einem solchen Schreiben motiviert sehen, verdeutliche die Missstände.

"Begonnen haben die Probleme mit dem Beginn des Schuljahres 2015/16", so Schulleiterin Hedwig Schomacher, die ihre Schüler voll unterstützt und selber schon in zahlreichen Schreiben an die Verwaltung die Mängel geschildert hat. Eine neue Firma habe das bewährte Team von Reinigungskräften übernommen - und plötzlich sei alles anders gewesen: Die Frauen haben seither keine vernünftigen Materialien mehr, die man braucht, um eine Schule dieser Größe sauberzumachen, nicht mal Handschuhe oder Müllbeutel. Die kauft jetzt unter anderem der Förderverein. Ebenso werden "Müllbeutel aus Mangel an Nachschub ausgeleert und wiederverwendet".

"Der Schülerschaft möchte ich für das Engagement in der Sache ausdrücklich danken. Damit solche Aktionen zukünftig erst gar nicht mehr nötig werden, ist die Fachverwaltung nun gefragt, einen in der Sache auch rechtlich eindeutigen Katalog der zu erbringenden Reinigungsleistungen zu erarbeiten", fordert Ratsherr Winzen. Nur so könne am Ende eine Optimierung erzielt werden.

Das von einem Reinigungsunternehmen gegenüber Gewerkschaftsmitarbeitern angedrohte Ordnungsgeld ist für den SPD-Politiker nicht akzeptabel: "Das ist ein sehr forscher Schritt, und ich glaube nicht, dass die Androhung eines Strafgeldes und der juristische Weg in dieser Angelegenheit hilfreich sind."

(RP)
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