Reihe Warum Krefeld? Mittelständler Berichten Stadt ist gutes Pflaster für Investoren

Krefeld · Werkkontor und Uhrenhaus: Auf dem Handwerkerhof genannten Gelände am Nauenweg haben sich etliche mittelständische Unternehmen angesiedelt.

 Holger Bräutigam sitzt mit seinem Unternehmen TCN Property Projects im Werkkontor - das er für die Grundstücksgesellschaft der Stadt entwickelt hat.

Holger Bräutigam sitzt mit seinem Unternehmen TCN Property Projects im Werkkontor - das er für die Grundstücksgesellschaft der Stadt entwickelt hat.

Foto: TL

Privat ist Holger Bräutigam schon seit mehr als zehn Jahren Krefelder aus Überzeugung. Jetzt hat der Immobilen-Entwickler auch sein Unternehmen TCN Property Projects nach Krefeld geholt - und ist seit Juni Mieter in einem Komplex, den er selber für die Grundstücksgesellschaft der Stadt entwickelt: dem Werkkontor am Nauenweg.

TCN Property ist spezialisiert auf, wie Bräutigam es nennt, "Re-velopment". "Wir führen alte Immobilien, die ihren Lebenszyklus hinter sich haben, einer neuen Nutzung zu", erklärt der Unternehmer. Das Werkkontor sei ein gutes Beispiel. "Das Gebäude wurde 1912 gebaut und als Lagerhalle genutzt. Als ich es das erste Mal gesehen habe, stand es 25 Jahre leer und sah entsprechend aus", berichtet der 44-Jährige, der ursprünglich aus Hamburg stammt. Nach der Entwicklung "von A bis Z, von Konzeptentwicklung bis zu Bau- Projektsteuerung und Marketing" durch sein Unternehmen sei es nun in moderne Büros umgewandelt worden und habe so für die nächsten 40 Jahre eine vernünftige Nutzung. Noch stehen einige Etagen leer. Aber das wird sich bald ändern: Alle Flächen sind vermarktet. "Wir könnten mehr Fläche vermieten, als wir haben", sagt Bräutigam.

Der Immobilien-Entwickler sieht Krefeld als Stadt mit viel Potenzial. In zwei weitere Großprojekte will er selber investieren und steht dazu in Verhandlungen mit der Verwaltung. "Die Behörden in Krefeld sind nicht so schlecht, wie ihr Ruf", betont er. Krefeld sei für Investoren ein gutes Pflaster. "Es wird auf Augenhöhe gesprochen, man ist offen für Argumente und bekommt Lösungen hin." Das sei in anderen Städten ganz und gar nicht der Fall, sagt Bräutigam, der das Geschäft von der Pike auf gelernt hat und auf mehr als 20 Jahre Berufserfahrung in der Immobilienbranche zurückblicken kann. "In München und Aachen beispielsweise hat die Stadtverwaltung gar keinen Bock, sich mit dir zu unterhalten." Das sei in Krefeld anders. "Man trifft hier auf vernünftige Menschen."

Dass Bräutigam sich in Krefeld engagiert, ist einem Zeitungsartikel zu verdanken. "Darin ging es darum, dass es in der Region, konkret in Neuss, Mönchengladbach und eben Krefeld zu wenig Fläche für Unternehmen gibt", erzählt er. Ein Gespräch mit Eckart Preen von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft ergab, dass es in Krefeld viele Anfragen von kleinen Unternehmen gab, die nicht bedient werden konnten und die drohten abzuwandern. "Damals haben wir uns dann auf die Kooperation geeinigt, mit dem Ziel, hier auf diesem Areal nachhaltige Nutzung für regionale Unternehmen zu entwickeln." Mit Erfolg: Auf dem auch Handwerkerhof genannten Gelände am Nauenweg haben sich etliche mittelständische Unternehmen angesiedelt. "Wir versuchen, Unternehmen aus der Region zu bedienen oder Unternehmen aus der Umgebung nach Krefeld zu holen. Der Bedarf sei weiterhin ungebrochen: "Vernünftige Flächen zu vernünftigen Preisen fehlen in Krefeld immer noch."

(cpu)
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